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Maxim Gorki Theater Berlin: Künstlerisches Programm zu den Folgen des Ersten Weltkrieges: vom 6. bis 12. Mai 2014

OpenCampus am Gorki im Rahmen des Geschichtsfestivals Europe 14|14. Mit einem vielfältigen, künstlerischen Programm setzt sich das Maxim Gorki Theater im Mai mit den Folgen und heutigen Spuren des Ersten Weltkriegs auseinander. Vom 6. bis 12. Mai präsentiert das Gorki zwölf Produktionen, die die Bedeutung dieses Krieges 100 Jahre nach seinem Ausbruch für aktuelle und jüngst vergangene Konflikte untersuchen.

Internationale KünstlerInnen (etwa aus Frankreich, Belgien und Serbien) experimentieren dazu mit zahlreichen Erzählformen. In sieben Tagen zeigt das Gorki eine Theaterpremiere, ein Konzert mit Musikern jenseits von E und U, Ausstellungen, Installationen, Interventionen und Performances im und rund um das Theatergebäude – ein OpenCampus für die Berliner Öffentlichkeit und eine Einladung, die Geschichte der letzten 100 Jahre zu befragen, im Austausch mit internationalen, radikal-subjektiven Perspektiven.

 

Beteiligte KünstlerInnen: u.a.: Daniel Cremer, Silvina Der-Meguerditchian, DJ Ipek, Gebrüder Teichmann & Moritz Eggert, Ruud Gielens, FM Einheit, Stefan Hostettler & Stefan Schneider, Hans-Werner Kroesinger, Miloš Lolić, Dietmar Lupfer, Michael Ronen, Yael Ronen, Mikaël Serre, Shantel

 

Der OpenCampus des Gorki wurde in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes entwickelt. Er ist das künstlerische und öffentliche Begleitprogramm zum großen Geschichtsfestival Europe 14|14, das von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, der Körber-Stiftung und der Robert-Bosch-Stiftung veranstaltet wird. Kernstück des Geschichtsfestivals bildet der HistoryCampus, der vom 7.-10. Mai stattfindet. Das Gorki präsentiert nicht nur den OpenCampus, sondern ist während dieser vier Tage auch Gastgeber des HistoryCampus, der 400 junge Menschen aus ganz Europa in Berlins Mitte einlädt, um sich in interdisziplinären Workshops mit dem Ersten Weltkrieg und dessen Folgen für unser heutiges Zusammenleben in Europa auseinanderzusetzen. Die Auftaktveranstaltung zum HistoryCampus am 7. Mai wird von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Saal des Maxim Gorki Theaters eröffnet.

 

Die Produktionen des OpenCampus:

 

HÄTTE KLAPPEN KÖNNEN

Ein patriotischer Liederabend von Ruud Gielens & Ensemble

Premiere: 6.5. 19.30, Bühne Maxim Gorki Theater

100 Jahre später unterzieht der belgische Regisseur Ruud Gielens das Liedgut von 1914 einer kritischen Prüfung. Seine Inszenierung erzählt von fünf Heldinnen, singend an der Heimatfront: zwischen romantischer Sehnsucht und kriegerischer Dissonanz - wie klingt das Herz des Patriotismus? Ruud Gielens hat bereits in Belgien mit seinem Liederabend Singet und werdet froh, einer Reise in die flämische Vergangenheit, Heimatverwirrung gestiftet. Nun begibt er sich in ein Berlin von 1914, in dem der Krieg als Volksfest begann.

 

Mit: Mehmet Ateşçi, Marina Frenk, Anastasia Gubareva, Cynthia Micas, Sesede Terziyan, Vanessa Vromans, Anita Wälti, Valerie Wildemann und Schauspielerinnen der Golden Gorkis

 

Regie: Ruud Gielens (Brüssel/Kairo) Musik: Tobias Schwencke Bühne: Magda Willi Kostüme: Katrin Aschendorf Dramaturgie: Ludwig Haugk

 

AFTER THE FIRE

Der Klang nach dem Krieg in Europas Global Cities

Konzert + Party: 9.5. 20.00 Uhr, Bühne Maxim Gorki Theater

Das Musikprogramm des OpenCampus sucht die Brücke zwischen den europäischen Musikstilen der letzten hundert Jahre und dem Sound 2014. Welche Spuren des „großen Krieges“ finden sich in der heutigen Popmusik? Das Berliner Elektro-Duo Gebrüder Teichmann präsentiert mit dem Heidelberger Pianisten Moritz Eggert und Gästen wie dem Videokollektiv Transforma ihre radikal subjektiv-fragmentarische Sicht auf diese Musikgeschichte. Im Anschluss Party mit Shantel.

 

Kurator: Björn Döring (Berlin) Mit: Shantel (Frankfurt), Gebrüder Teichmann (Berlin) & Moritz Eggert (Heidelberg), DJ Bootsie, Heymoonshaker (London), Transforma (Berlin), Scorbüt (Paris/Berlin).

 

DREI ORTE IM SOMMER

Eine biografische Topographie

Premiere: 6.5. 18.00 Uhr, Treffpunkt Kassenfoyer

Hans-Werner Kroesinger inszeniert eine Begehung des historisch aufgeladenen Geländes rund ums Gorki und sorgt für Begegnungen mit dem Sommer 1914. Universität, Neue Wache, Palais am Festungsgraben – damals bildeten diese Orte die Symbollandschaft eines Stolzes, der die Welt in den Krieg zog.

Regie: Hans-Werner Kroesinger (Berlin) Mit: Judica Albrecht, Falilou Seck, Thomas Wodianka, Till Wonka

 

THE RISE OF GLORY

Eine pädagodische App-Performance

Premiere: 6.5. 18.00 Uhr, Studio я

Mikaël Serre verbindet die Ästhetik von digitalen Kriegsspielen mit seiner Familiengeschichte und dem bisher unveröffentlichten Typoskript des 1978 verstorbenen Veterans Georges Wormser. Ein Flug via Smartphone durch das 20. Jahrhundert.

Von + Mit: Mikaël Serre (Paris), Sébastien Dupouey (Berlin) und Nils Ostendorf (Berlin)

 

THE NIGHT OF GAVRILO PRINCIP

Dokufiktionales Stereodrama

Premiere: 6.5. 22.00 Uhr, Studio я

Der preisgekrönte Nachwuchsregisseur Miloš Lolić beschäftigt sich mit dem minderjährigen Attentäter von Sarajevo: Gavrilo Princip, eingeschlossen für 24 Stunden in einem komplett abgedunkelten Raum. Gemeinsam mit dem Gorki-Schauspieler Aleksandar Radenković versucht Lolić das serbische Trauma und Dilemma zwischen Opfertum und Täterschaft anhand einer konkreten Nacht zu erzählen.

 

Regie: Miloš Lolić (Belgrad) Mit: Aleksandar Radenković (Berlin)

 

SOLDATEN

Eine Lecture-Performance mit Fotoalbum

Premiere: 6.5. 22.00 Uhr, Brinkmannzimmer

Galizien-Wien-Tel Aviv. Regisseur und Schauspieler Michael Ronen erforscht die Geschichten seiner Familie und erzählt in bester Stand-Up-Manier von Soldaten, die in den letzten 100 Jahren von Kriegen überrumpelt worden sind.

Von + Mit: Michael Ronen (Berlin/Tel Aviv)

 

LANDSCHAFTEN DES KRIEGES

Essayistische Ausstellung

Ab 6.5. im Foyer des Gorki

Landschaften sind Archive, sie erzählen von struktureller Gewalt. Der Fotograf Stefan Hostettler zeigt in seinen Bilder Orte aktueller oder jüngst vergangener Kriege. Stefan Schneider setzt sich mit dem Düsseldorfer Heinefeld auseinander, das in Folge des ersten Weltkriegs belgisch-französisch besetzt war.

Fotografie+Text: Stefan Hostettler (Düsseldorf) Sounds: Stefan Schneider (Düsseldorf)

 

SKATE 14/14

Eine interaktive Performance auf dem Platz der Märzrevolution

Ab 8.5. 20.45, Platz der Märzrevolution vor dem Gorki

Auf dem Vorplatz des Gorki feierten die Massen 1914 begeistert den Kriegseintritt. An dieser Stelle werden in einer interaktiven Installation die Performances von internationalen Skateboardkünstlern mit den Bild- und Klangwelten des Krieges verknüpft. Die Boards generieren über Sensoren Bildprojektionen. Klänge, Bilder und Filmsequenzen werden in Echtzeit verarbeitet.

Konzept: Dietmar Lupfer (München) art in move Musik: FM Einheit, Jay Scarlett

 

VERSTRICKUNGEN

Installation mit Live-Performance

Ab 6.5 Performance: 10./ 11. 5. 18.00 Uhr, Garderobenfoyer

Die politische Allianz zwischen dem Wilhelminischen Kaiserreich und dem späten Osmanischen Reich galt als „Freundschaft“. Silvina Der-Meguerditchian erzählt in ihrer Installation und Live-Performance von den katastrophalen Auswirkungen dieser Allianz auf die Menschen des sich auflösenden Osmanischen Reichs. Sie zeigt, wie sich die Fäden ihrer Geschichten bis heute weiterspinnen lassen.

Installation + Performance Silvina Der-Meguerditchian (Berlin/Buenos Aires)

 

TALKING STRAIGHT 2014: EUROPA, GARTEN DER LÜSTE

Paradies, Stadtführung und Coaching in Fremdsprache

Premiere 6.5., ab 18.00 Uhr, Gorki-Terrasse

In seiner Performance versucht Daniel Cremer möglichst viele denkbare Perspektiven auf das Europa von 2014 erfahrbar zu machen: Als überzeugter Touristenführer, als queerer Epikur, als Erfolgschoach eines verschuldeten Kontinents - immer im Nahkampf mit den ZuschauerInnen und in Cremers eigener, erfundener Fremdsprache, bei der alle zumindest gleich wenig verstehen.

von + mit: Daniel Cremer (Berlin)

 

COMMON GROUND

von Yael Ronen & Ensemble

11.5. 19.00 Uhr Maxim Gorki Theater, Bühne

 

Die Erfolgsinszenierung von Yael Ronen widmet sich einem Land, das es nicht mehr gibt. Jugoslawien. Nach den Balkankriegen 1912/13 und Gavrilo Princips Attentat in Sarajevo wird der Balkan in den 90er Jahren erneut zum Zentrum eines scheinbar nicht enden wollenden Konflikts. Mit SchauspielerInnen, die aus Jugoslawien nach Deutschland gekommen sind, hat Yael Ronen ein Stück über Vergebung, Vergessen und Schuld entwickelt.

Regie: Yael Ronen (Berlin/ Tel Aviv) Mit: Vernesa Berbo, Niels Bormann, Dejan Bućin, Mateja Meded, Jasmina Musić, Orit Nahmias, Aleksandar Radenković

 

COMMON GROUND RELOADED

Workshop-Präsentation

6.5. 18.00 Uhr Palais

Die Schweizer Regisseurin und Theaterpädagogin Suna Gürler war bei der Entwicklung von Common Ground dabei. Davon ausgehend, arbeitet sie mit TeilnehmerInnen des HistoryCampus zum „gemeinsamen Boden“, der Berlin für Menschen unterschiedlichster Herkunft sein kann.

 

Mehr Informationen zu den Veranstaltungen des OpenCampus finden Sie unter

www.gorki.de/spielplan/themen/europe1414/open-campus/

 

 

 

 

 

 

 

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