Das Drama handelt von Andri, einem jungen Mann, der von seinem Vater unehelich mit einer Ausländerin gezeugt wurde und deshalb von ihm als jüdischer Pflegesohn ausgegeben wird. Die Bewohner Andorras begegnen Andri permanent mit Vorurteilen, so dass er, selbst als er seine wahre Herkunft erfahren hat, an der ihm zugewiesenen jüdischen Identität festhält. Es folgt seine Ermordung durch ein rassistisches Nachbarvolk. Nachdem die Andorraner alles geschehen liessen, rechtfertigen sie ihr Fehlverhalten und ihre Feigheit vor dem Publikum und leugnen ihre Schuld.
„Andorra“ wurde 1961 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt und als eines der wichtigsten Theaterstücke nach dem Zweiten Weltkrieg gefeiert. Das Drama wurde aber auch Gegenstand von Kontroversen, die sich daran entzündeten, dass Frisch den Antisemitismus als Modell wählte, wodurch dessen spezielle Problematik entschärft und die historische Wirklichkeit verharmlost werde.
Als Vorbild für das von Frisch als ‚Modell’ bezeichnete Andorra, mit dem nicht der reale Kleinstaat Andorra gemeint ist, wurden oft die Schweiz oder Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus verstanden. Während das Drama am Broadway scheiterte, ist es im deutschen Sprachraum bis heute ein an vielen Bühnen gespieltes Werk geblieben. Zusammen mit dem Lehrstück „Biedermann und die Brandstifter“ ist „Andorra“ das bekannteste Theaterstück von Max Frisch.
Inszenierung Antje Thoms
Bühne Kirsten Hamm
Kostüme Katharina Meintke
Musik Philipp Ludwig Stangl
Andri Andri Schenardi
Barblin Milva Stark
Lehrer Ingo Ospelt
Mutter Sabine Martin
Senora Henriette Cejpek
Pater Stefano Wenk
Soldat Diego Valsecchi
Wirt Ernst C. Sigrist
Tischler Gunther Kaindl
Doktor Heiner Take
Jemand / Musiker Michael Frei
Geselle Lukas Turtur
Idiot Marcus Signer