Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Maria Stuart" - Ein Trauerspiel von Friedrich Schiller - Schauspielhaus Graz"Maria Stuart" - Ein Trauerspiel von Friedrich Schiller - Schauspielhaus Graz"Maria Stuart" - Ein...

"Maria Stuart " - Ein Trauerspiel von Friedrich Schiller - Schauspielhaus Graz

PREMIERE am 25. Oktober 2018, 19.30 Uhr, HAUS EINS

Schon immer war die Hälfte der Menschheit weiblich. Aber auch heute sind nur 18 von weltweit 193 Staatsoberhäuptern Frauen – das ist weniger als ein Zehntel. In Friedrich Schillers Königinnendrama, geschrieben 1800, kämpfen zwei Frauen in Spitzenpositionen dafür, in einer Männerwelt anerkannt, geachtet und gerecht behandelt zu werden. Staatsraison gegen Gewissen, privates Gefühl gegen politisches Interesse – an dieser Konfliktlinie richtet Schiller die Handlung des Stückes aus, das eine geschichtsphilosophische Betrachtung darüber ist, wie sich Recht und Gerechtigkeit zueinander verhalten und welche Rolle das Gewissen des Mächtigen als letzte Instanz spielt.

Die schöne, leidenschaftliche, stolze Schottin Maria Stuart ist als Kronprätendentin in England unter Verstoß gegen jegliches Völkerrecht unter Hausarrest gestellt. Maria fühlt sich zwar nicht unschuldig, hat aber in 19 Jahren Haft jeden Machtanspruch aufgegeben, zu demütiger Frömmigkeit gefunden und die Schuld ihrer Meinung nach abgesessen.

„Umgeben rings von Feinden“ regiert ihre Cousine Elisabeth als starke Königin in England, die mit erfolgreicher Kriegsführung und klugem Taktieren ihr Land befriedet hat. Als uneheliches Kind und unverheiratete Frau lebt sie allerdings mit der Angst, ewig um den Thron bangen zu müssen, den sie spätestens nach ihrem Tod an die katholische Cousine Maria oder deren Erben abgeben müsste.

42 Richter haben Maria Stuart nun zum Tode verurteilt und Elisabeth obliegt es, dieses Todesurteil in letzter Instanz zu bestätigen oder aufzuheben. Die Herrscherin, die ihr Volk mehr lieben soll als sich selbst, die dessen Wohlergehen auch über den eigenen Tod hinaus erhalten will, entscheidet sich für die Tötung der Cousine – und bleibt allein zurück, verlassen von allen männlichen Beratern, die ihr Heil anderswo suchen. Die Frage, welchen Preis Frauen in Machtpositionen bezahlen, ist so aktuell wie eh und je.

Zum Regisseur
Stephan Rottkamp, geboren 1971 in Köln, studierte Theaterwissenschaften an der LMU München, es folgten Regieassistenzen am Bayerischen Staatsschauspiel in München und am Burgtheater Wien. Seit 2000 inszenierte er u. a. am Schauspiel Hannover, Residenztheater München, an den Münchner Kammerspielen, am Staatstheater Stuttgart, Staatstheater Braunschweig, Theater Freiburg, Düsseldorfer Schauspielhaus und am Burgtheater Wien. Von 2006 bis 2010 war er Oberspielleiter am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Am Schauspielhaus Graz zeichnete Stephan Rottkamp für die Inszenierung „Der Sturm“ von William Shakespeare in der Saison 2015.16 verantwortlich sowie für Der Revisor“ von Nikolaj Gogol in der Spielzeit 2016.17.

Regie     Stephan Rottkamp
Bühne     Robert Schweer
Kostüme    Heide Kastler
Licht    Thomas Trummer
Dramaturgie     Jan Stephan Schmieding

Mit     
Elisabeth: Sarah Sophia Meyer
Maria Stuart: Henriette Blumenau
Burleigh: Pascal Goffin
Mortimer: Benedikt Greiner
Davison: Oliver Chomik
Shrewsbury: Christian Michael Heller
Leicester: Florian Köhler
Paulet: Fredrik Jan Hofmann
Big: Valentin Klos
Ben: Tobias Kerschbaumer

weitere Vorstellungen am 30. und 31. Oktober, am 7., 9., 16., 24. und 25. November (15.00 Uhr) sowie am 20. Dezember, jeweils 19.30 Uhr, HAUS EINS

Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008-1565, E tickets@ticketzentrum.at
I www.schauspielhaus-graz.com

Bild: Friedrich Schiller

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne…

Von: ALEXANDER WALTHER

SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNHEIMLICHE VERWANDLUNGEN -- "Der Untergang des Hauses Usher" mit dem Studiengang Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Wilhelma Theater Stuttgart

Sehr viele technische Tricks und faszinierende Einfälle besitzt diese gelungene Produktion des Studiengangs Figurentheater. In der suggestiven Regie von Stephanie Rinke können sich die gespenstischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUS DEM DUNKEL INS LICHT -- Neue CD: Die Würth Philharmoniker und Thomas Hampson (Bariton) bei hänssler Classic

Das dritte Album der Würth Philharmoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Claudio Vandelli präsentiert den berühmten US-amerikanischen Bariton Thomas Hampson. Die Würth Philharmoniker, die auf…

Von: ALEXANDER WALTHER

NORDISCHE KLANGFARBEN -- Neue CD "Northern Colours" mit Felix Klieser (Horn) bei Berlin Classics erschienen

Im Zentrum des neuen Albums von Felix Klieser (Horn) steht das inspirierende Werk "Soundscape - A Walk in Colours" op. 118 von Rolf Martinsson, der 1956 in Schweden geboren wurde. Der Komponist hat…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche