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"Manon Lescaut" - Dramma lirico von Giacomo Puccini - Opernhaus Zürich

Das Leben von Manon Lescaut endet in einer weiten, kargen amerikanischen Landschaft. Fernab der gesellschaftlichen Welt, in der sie mit ihrer Schönheit faszinierte, stirbt sie dort erschöpft in den Armen ihres Geliebten Des Grieux. Mit diesem letzten Akt seiner Manon Lescaut schuf Giacomo Puccini einen unkonventionellen Schluss, der ganz den beiden Hauptfiguren vorbehalten ist und symbolisch die Unmöglichkeit ihrer Liebe unterstreicht.

 

Copyright: Toni Suter + Tanja Dorendorf

Im gleichen Monat, in dem Giuseppe Verdi in Mailand seine letzte Oper auf die Bühne brachte, stellte sich Puccini mit Manon Lescaut 1893 in Turin als dessen bedeutendster Nachfolger vor. Das Werk war für ihn ein bahnbrechender Erfolg: Mit der Verfallsgeschichte einer zerbrechlichen, schönen Frau, die er vom französischen Romancier Abbé Prévost übernahm und mit der Hilfe von insgesamt sechs Textdichtern für seine Bedürfnisse adaptierte, fand Puccini nicht nur thematisch, sondern auch stilistisch zu sich.

Zur ersten Begegnung zwischen Manon, die eigentlich fürs Kloster bestimmt ist, und dem Studenten Des Grieux kommt es im französischen Amiens. Doch als glückliches Paar sind die beiden in Puccinis Fassung nie zu erleben. Flüchtigkeit bestimmt ihr gemeinsames Schicksal, das sie nach Paris, Le Havre und über den Ozean nach Amerika treibt, von Beginn an. Einen grossen Kontrast dazu bildet die Sphäre um den reichen Geronte, der Manon in Paris zwischenzeitlich ein Leben in Luxus ermöglicht. Puccini illustriert die Szene in dessen Pariser Salon durch einen aufgesetzten, rokoko-haften Stil, den er mit einem deutlich von Wagner inspirierten Klang für die verzweifelte Leidenschaft zwischen Manon und Des Grieux kontrastiert. Nicht nur mit der Titelfigur, sondern auch mit der Tenorpartie sind Puccini vielschichtige, von grosser Emotionalität geprägte Charakterporträts gelungen. Die Sopranistin Elena Stikhina, die am Opernhaus Zürich zuletzt als Salome gefeiert wurde, ist als Manon zu erleben. Der Tenor Saimir Pirgu kehrt als Des Grieux zurück. Barrie Kosky und Marco Armiliato widmen sich nach La fanciulla del West erneut gemeinsam einem Werk von Puccini.

Libretto von Domenico Oliva, Luigi Illica u.a.
nach Abbé Prevosts «Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut»
In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. inkl. Pause. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Musikalische Leitung Marco Armiliato
Inszenierung Barrie Kosky
Bühnenbild Rufus Didwiszus
Kostüme Klaus Bruns
Lichtgestaltung Franck Evin
Choreinstudierung Ernst Raffelsberger
Dramaturgie Fabio Dietsche

Manon Lescaut
Elena Stikhina
Lescaut
Konstantin Shushakov
Il cavaliere Des Grieux
Saimir Pirgu
Geronte di Ravoir
Shavleg Armasi
Edmondo
Daniel Norman
L'oste
Valeriy Murga
Un musico
Siena Licht Miller
Il maestro di ballo
Álvaro Diana Sanchez
Ninetta
Tomislav Jukic
Un comandante
Samson Setu
Philharmonia Zürich
Chor der Oper Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

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