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"L'Orfeo" - Favola in musica von Claudio Monteverdi - Staatsoper Hannover

Gesang als Ausdruck des Lebens und Überlebens: Kaum ein Mythos behandelt dies so deutlich wie die Orpheus-Geschichte. Und kaum ein Werk rührt so sehr an den Urgrund dieser menschlichen Erfahrung wie Claudio Monteverdis Vertonung des Mythos, mit der der italienische Komponist um 1600 die Gattung Oper miterfand. Denn Orpheus hat Kräfte, die anderen Menschen versagt sind: Wenn er singt, halten die Tiere inne und horchen auf, er kann sprichwörtlich Steine erweichen.

 

Copyright: Sandra Then

Und er schafft es gar, die Unterwelt zu betreten, jenen verbotenen Ort, zu dem nur die Toten Zutritt haben. Von dort darf er seine Geliebte Eurydike zurückholen, die inmitten der Hochzeitsvorbereitungen ums Leben kam. Doch Orpheus, dem jedes Glück versprochen war, der alles hatte, alles konnte, scheitert – und muss mit dem Scheitern weiterleben …

Die Regisseurin Silvia Costa und ihr Team zeigen mit L’Orfeo die brutale Geschichte einer großen Liebe: brutal, weil Orpheus nicht über den Tod seiner Geliebten hinwegkommt, weil er sich sehnt und verzehrt und sich in den Feedback-Schleifen des Verlusts verliert. In oftmals surrealen Bildern zeigt Costa, deren Inszenierungen und Installationen inzwischen europaweit gefeiert werden, die Welt des kalten Entzugs: einen rätselhaften Reigen aus Träumen und Halluzinationen, aus Farben und Symbolen. Dirigiert wird Monteverdis sinnliches Frühwerk von dem Barock-Spezialisten David Bates, der in Hannover bereits Trionfo. Vier letzte Nächte glanzvoll zum Leben erweckt hat.

Libretto von Alessandro Striggio
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

Livestream
Die vom Programm Creative Europe der Europäischen Union unterstützte Plattform OperaVision überträgt die Premiere von L'Orfeo am 28. April im Livestream. Die Aufzeichnung des Streams steht anschließend sechs Monate lang kostenlos zur Verfügung.
 
Inszenierung und Bühne Silvia Costa
Musikalische Leitung David Bates / Giulio Cilona
Mitarbeit Bühne Michele Taborelli
Kostüme Laura Dondoli
Licht Bernd Purkrabek
Chor Lorenzo Da Rio
Dramaturgie Martin Mutschler
 
Orfeo Luvuyo Mbundu La Musica,
Euridice Nikki Treurniet
Ninfa Petra Radulović
Pastore 1 Philipp Kapeller
Pastore 2 Pawel Brozek
Pastore 3, Speranza Nils Wanderer
Messagiera, Proserpina Nina van Essen
Caronte Markus Suihkonen / Yannick Spanier
Plutone Richard Walshe
Apollo Marco Lee
 Tänzer:innen Teodora Fornari, Chiara Viscido, Marianne Besser
 
Chor der Staatsoper Hannover, Statisterie der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

 

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