Als Fürst K. nach turbulenten Ereignissen stirbt, fühlt sich keiner schuldig, obwohl alle mitverantwortlich sind für seinen Tod.
Schein ist Sein in Dostojewskis »Onkelchens Traum« von 1859. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin hat den Weltzustand in Dostojewskis Werk als »Karnevalisierung« bezeichnet. Die Karnevalszeit als berechtigter Tabubruch von festen Verhaltensmustern kann ein wichtiges Ventil in einer Gesellschaft sein: Nur was, wenn der Karneval nicht mehr endet? Was, wenn das Dionysische über alle Vernunft regiert? Was, wenn eine Gesellschaft, die sich dauerhaft der Verstellung verpflichtet, vom Größenwahn gelenkt, den eigenen Tod abschaffen will?
Regie Barbara Bürk
Bühne und Kostüme Anke Grot
Musik Markus Reschtnefki
Dramaturgie Julia Weinreich
mit Torsten Flassig, Christina Geiße, Michael Schütz, Melanie Straub, Wolfgang Vogler, Uwe Zerwer und Markus Reschtnefki (Live-Musik)
die nächsten Vorstellungen: 28. Januar, 4., 18., 26. Februar, 4. März 2023