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Lenz / Schauspiel / Uraufführung

Stadttheater Bern, 29. März, 19.30 Uhr, Vidmar:2

 

Der deutsche Schriftsteller und Revolutionär Georg Büchner (1813-1837) schildert in seiner Novelle „Lenz“ eine Episode aus dem Leben des deutschen Sturm-und-Drang-Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792).

 

Das Stadttheater Bern bringt diese Episode, die schon Schriftsteller, Komponisten und Filmemacher inspiriert hat, in einer eigenen Version als Uraufführung auf die Bühne Vidmar:2 in den Vidmarhallen.

 

Büchner schildert in seiner Novelle einen kleinen Ausschnitt aus dem kurzen, innerlich und äusserlich bewegten Leben des Dichters, nämlich dessen Aufenthalt beim evangelischen Pfarrer Johann Friedrich Oberlin im Steintal in den Vogesen.

 

Jakob Michael Reinhold Lenz litt unter einer Art schizophrener Psychose, die ihn durch ganz Europa trieb und schliesslich in Moskau auf der Strasse sterben liess.

 

Der psychisch angeschlagene Lenz findet während einer Wanderung durch die Vogesen Zuflucht im Pfarrhaus. Die friedliche Atmosphäre und die ruhige Gläubigkeit, die dessen Bewohnern eigen ist, scheinen zunächst eine heilsame Wirkung auf den hypernervösen Dichter zu haben. Doch das Fortschreiten des Wahnsinns lässt sich nicht aufhalten.

 

Büchner verarbeitet Lenz' Besuch bei Pfarrer Oberlin zu seiner Novelle „Lenz“. Lenz hatte Oberlin aufgesucht, weil dieser als Seelsorger und Psychologe bekannt war. Oberlins Bericht über die Ereignisse um Lenz in dieser Zeit diente Büchner als Quelle zu seiner Erzählung.

 

Büchners Novelle ist ein sprachliches Glanzstück deutscher Prosa. Berühmt ist sie, weil der Dichter es auf meisterhafte Weise verstanden hat, in grandiosen Naturschilderungen die seelischen Zustände von Lenz gleichsam symbolisch zu spiegeln. Zu Beginn der Moderne unternimmt Büchner den Versuch, das Innenleben eines Menschen zu beschreiben, seine Seele vor dem geistigen Auge erscheinen zu lassen und seine Handlungen nachvollziehbar zu machen.

 

Der Schauspieler, Autor und Regisseur Philipp Becker, der in dieser Spielzeit bereits das Hölderlinprojekt „Hyperion“ und im Rahmen des Autorenspektakels „Der Fremde ist nur in der Fremde fremd“ das Kurzstück „Babel fish" von Sabine Wen-Ching Wang auf die Bühne gebracht hat, setzt „Lenz“ in einer eigenen Dramatisierung für zwei Schauspieler in Szene.

 

Textbearbeitung / Regie Philipp Becker

Bühne Beni Küng

Kostüme Dorothee Brodrück

 

Mit Heiner Take

Marco Massafra

 

 

 

 

 

 

 

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