In Senta scheint er diesen „Engel der Erlösung“ zu finden...
Die Sage vom Fliegenden Holländer war in der erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ein weitverbreitetes Thema, das in unterschiedlichen literarischen Gattungen immer wieder bearbeitet wurde. Den unbestrittenen Höhepunkt erreichte Richard Wagner mit seiner romantischen Oper, die 1843 in Dresden uraufgeführt wurde und seither zum Standardrepertoire des Musiktheaters gehört.
Der Fliegende Holländer, entstanden 1841, markiert inhaltlich, dramaturgisch und kompositionstechnisch einen Neubeginn in Wagners künstlerischer Entwicklung: Für sein Libretto, mit dem er sich auch als Dichter emanzipierte, verwendete er Eindrücke, die er auf seiner abenteuerlichen Flucht von Riga nach Paris 1839 an Bord eines kleinen Seglers gesammelt hatte. Dem Orchester kommt nun die zusätzliche Funktion zu, das Geschehen voranzutreiben und die psychologischen Hintergründe zu kommentieren. Mit dem Fliegenden Holländer weist Wagner außerdem auf seine folgenden Musikdramen voraus, in denen er in immer neuen Varianten den tragischen, aus Fluch, Betrug und Erlösung bestehenden Verstrickungszusammenhang wiederaufnimmt.