Als sich aber der reiche und heiratswillige Prinz Don Ramiro ankündigt, die Mädchen zum Ball auf sein Schloss einlädt und Magnifico nichts anderes mehr imSinn hat, als eine seiner beiden Töchter unter diese lukrative Haube zu bringen, wendet sich dasBlatt. Während Clorinda und Tisbe dem falschen Prinzen, oder besser gesagt dem Kammerdiener Ramiros, hinterherlaufen, verliebt sich das echte Blaublut in die Schöne aus der Asche. Nach etlichen Turbulenzen, in die sich der Auftritt einer schönen Unbekannten beim Ball, ein verschenkter Armreif,ein gebrochenes Wagenrad und ein stürmisches Gewitter mischen, finden Ramiro und Angelina endlichzueinander.
Folgt man den Aufzeichnungen des Librettisten Jacopo Ferretti, so hatte sich kurz vor Weihnachten1816 nach einer langen Nacht auf der Suche nach einem geeigneten Opernstoff folgender kleiner Dialog zwischen Ferretti und Rossini zugetragen: „Ich murmelte im Halbschlaf mitten beim Gähnen: Aschenputtel. Rossini, der ins Bett geklettert war, um besser überlegen zu können, setzte sich so gerade auf wie Aligheris Farinata. Würden Sie den Mut haben, mir ein Aschenputtel zu schreiben? Ich meinerseits fragte ihn: Würden Sie den Mut haben, eines zu komponieren? Er: Wann kann ich einen Entwurf haben? Ich: Wenn ich nicht einschlafe, morgen früh. Rossini: Gute Nacht!” In nur 24 Tagen schrieb Rossini eine temporeichrasante und von virtuosen Koloraturen funkelnde Musik nieder, und seine CENERENTOLA avanciertezu einem Triumph erster Klasse, der sich weltweit fortsetzte und bis heute anhält.
Musikalische Leitung: Eraldo Salmieri
Inszenierung: Astrid Jacob
Bühne und Kostüme: Katja Schindowski
Mit: Henrietta Hugenholtz (Tisbe)
Alfia Kamalova (Clorinda)
Marie-Belle Sandis (Angelina)
Hyung Min Lee (Alidoro)
Matthias Ludwig (Dandini)
John Carlo Pierce (Don Ramiro)
Klaus Wallprecht (Don Magnifico)
Philharmonisches Orchester Gießen | Herrenchor des Stadttheater Gießen