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"König Ubu # Am Königsweg" von Alfred Jarry und Elfriede Jelinek - Theater an der Ruhr in Mülheim an der Ruhr

Premiere: 18. NOVEMBER 2017, 19.30 Uhr. -----

Ein verhasster König, ... ein twitternder Blinder, der alles zu wissen glaubt und die Stimmen der Massen stiehlt, weil er keine eigene hat. Eine Showfigur, die ihr wahres Gesicht nie zeigt. Ein nach Geld gierender Herrscher, der sich im vergoldeten Aufzug direkt in den Himmel katapultiert hat. Schnell wird klar, wen Elfriede Jelinek in ihrem neuen Text aufs Korn nimmt: Donald Trump.

Die Inszenierung von Philipp Preuss bezieht Jelineks Text auf Alfred Jarrys legendären „Anschlag auf das klassische Theater“: König Ubu. Jarry, Wegbereiter der Moderne, zeigt seinen König als groteskes, gefräßiges Monster. Das erste Wort, wenn er die Bühne betritt, lautet: »Merdre!«, also: »Schoiße!«. Ein Anarch auf dem Thron: zum Totlachen!? Parodie, Skandal, Befreiungsschlag, Untergang?

„ ...jeder Twittertweet ein Psalm, gezwitscherter Chor, der die Religion der Aufmerksamkeit nachbetet, des Königs Burger King Gesicht in Projektionen vergrößert … Kapitalismus als Religion... Hier wird das Mehr geteilt. Es werden auratische Sprechblasen gefurzt, Erdöl geschissen, nach Cola gebohrt und nachgefrackt, Gelächter aus Dosen gelöffelt, eine neue Religion feiert seinen Upload: Champagner für die Sekte! Der König auf seinem Königsweg singt „My Way, mein Weh... “ aus einem Schreiben von Philipp Preuss an Elfriede Jelinek

Preuss, geboren 1974 in Bregenz und aufgewachsen in Wien, studierte „Regie und Schauspiel“ am Mozarteum Salzburg sowie Theaterwissenschaften und Philosophie in Wien und ist seit 2001 freier Regisseur. Er lebt in Berlin.

Von ihm stammen Arbeiten u.a. am Schauspielhaus Bochum, Theater Dortmund, Schauspiel Frankfurt, Deutsches Theater Berlin, Schaubühne Berlin, Schauspiel Leipzig, Residenztheater München. Preuss inszeniert seit 2001 Ausstellungen mit fiktiv-virtuellen Künstlerfiguren, die von Schauspielern dargestellt werden, er erweitert den Theaterbegriff in den Bereich der bildenden Kunst.

Regie: Philipp Preuss

Bühne: Ramallah Aubrecht

Dramaturgie: Helmut Schäfer

Kostüme: Ramalla Aubrecht

Licht: Jochen Jahncke

Ton: Franz-Josef Dumcius

Regieassistenz: Katharina Flick

Weitere Vorstellung: 24. NOVEMBER, 19.30 Uhr

Karten und Informationen unter: www.theater-an-der-ruhr.de

oder telefonisch: 0208/599 01 88

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