Die Inszenierung von Philipp Preuss bezieht Jelineks Text auf Alfred Jarrys legendären „Anschlag auf das klassische Theater“: König Ubu. Jarry, Wegbereiter der Moderne, zeigt seinen König als groteskes, gefräßiges Monster. Das erste Wort, wenn er die Bühne betritt, lautet: »Merdre!«, also: »Schoiße!«. Ein Anarch auf dem Thron: zum Totlachen!? Parodie, Skandal, Befreiungsschlag, Untergang?
„ ...jeder Twittertweet ein Psalm, gezwitscherter Chor, der die Religion der Aufmerksamkeit nachbetet, des Königs Burger King Gesicht in Projektionen vergrößert … Kapitalismus als Religion... Hier wird das Mehr geteilt. Es werden auratische Sprechblasen gefurzt, Erdöl geschissen, nach Cola gebohrt und nachgefrackt, Gelächter aus Dosen gelöffelt, eine neue Religion feiert seinen Upload: Champagner für die Sekte! Der König auf seinem Königsweg singt „My Way, mein Weh... “ aus einem Schreiben von Philipp Preuss an Elfriede Jelinek
Regie: Philipp Preuss
Bühne: Ramallah Aubrecht
Dramaturgie: Helmut Schäfer
Kostüme: Ramalla Aubrecht
Licht: Jochen Jahncke
Ton: Franz-Josef Dumcius
Regieassistenz: Katharina Flick
Mit
Simone Thoma
Fabio Menéndez
Klaus Herzog
Thomas Schweiberer
Rupert J. Seidl
Weitere Vorstellung
Fr, 24. 11. 2017, 19.30 Uhr