König Roger soll ein Todesurteil sprechen. Roger würde gern seine eigene Macht und die Macht der Kirche festigen. Aber im Hirten verbinden sich christliche Verheißung und antiker Kult zu einer alle Staatsraison lähmenden Schönheit. Nicht nur der König selbst erliegt schlussendlich dem schönen Jüngling, auch seine Frau Roxana und der arabische Gelehrte Edrisi erweisen sich schnell als seine Fürsprecher. In einer nächtlichen Gerichtsszene möchte Roger herausfinden, wer dieser Hirte ist. Dieser singt ein Evangelium der Sanftmut und des aus Knechtschaft und Not befreiten Menschen und sprengt seine Fesseln. Roxana folgt ihm. Roger, mit Edrisi zurückgeblieben, legt die Insignien seiner Macht ab und sieht schließlich durch die Ruinen eines antiken griechischen Theaters den Himmel.
Karol Szymanowskis „König Roger“ wurde 1926 uraufgeführt. Wesentliche Grundlage waren „Die Bakchen“ des Euripides, wo die Ankunft eines neuen, fremden Gottes – Dionysos – einer Kriegserklärung an die Vernunft gleichkommt. Szymanowski war fasziniert von der Überlagerung unterschiedlichster Kulturen und Religionen auf Sizilien. So verbinden sich in „König Roger“ arabische Kultur, Christentum und griechische Antike in Musik und Bildwelt zu einer betörenden Einheit.
Libretto von Jaroslaw Iwaszkiewicz und vom Komponisten
In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Andreas Hotz
Inszenierung: Joan Anton Rechi
Bühne: Alfons Flores
Beleuchtung: Stefan Bauer
Kostüme: Moritz Junge
Studienleiter: Michael Millard
Choreinstudierung: Sebastian Hernandez - Laverny
Einstudierung Knabenchor des Mainzer Domchors: Mathias Breitschaft
Dramaturgie: Carsten Jenß
Regieassistenz: Karolina Walkowicz
Inspizienz: Christiane Knopf
Übertitelungsinspizienz: Gianna Fröde
Sprachcoach: Marta Waluga
Soufflage: Franz Pohl/Marta Waluga
König Roger Heikki Kilpeläinen
Roksana Susanne Geb
Edrisi Alexander Kröner
Der Hirte Ryszard Minkiewicz
Erzbischof Kai-Uwe Schöler
Diakonissin Katherine Marriott