Auch der um religiöse Ethik und vernünftige Gesetzgebung ringende Roger kann sich den Verheißungen des Hirten, der sinnlichen Genuss, Glück und Freiheit predigt, nur schwer entziehen. Er wird Roger am Ende alles nehmen – seine Frau, sein Reich, seine Macht. Gleichzeitig erlebt der König aber eine existenzielle Wiedergeburt.
König Roger von Karol Szymanowski (uraufgeführt 1926) ist ein Meisterwerk der polnischen Musikliteratur, das diesen urmenschlichen Konflikt als Zusammenprall frühchristlicher Askese und spät antiker Lebensbejahung auf die Bühne bringt.
Die Oper entsprang Karol Szymanowskis (1882-1937) Faszination für den Mittelmeerraum, den er zwischen 1911 und 1914 mehrmals bereiste, und dessen Kultur. Als Ergebnis eines Verschmelzens verschiedenster Völker und Religionen erschien diese ihm vor allem auch als ein Hort homoerotischer Freiheit.
Die in König Roger angelegte Begegnung von christlicher, arabischer und antiker Welt erweckt Szymanowski durch den exquisiten Farbenreichtum seiner Orchestrierung, die evokativen Harmonien und die oft orientalischen Melodien eindrucksvoll zum Leben. König Roger changiert zwischen byzantinischem Kirchengesang, impressionistischem Klangkolorit, arabisch anmutender Melismatik, spätromantischem Pathos und expressivem Gesang.
Libretto von Karol Szymanowski, Jaroslaw Iwaszkiewicz
In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Sir Mark Elder
Inszenierung David Pountney
Bühne Raimund Bauer
Kostüme Marie-Jeanne Lecca
Choreographie
Beate Vollack
Video
Gilles Papain
Licht Fabrice Kebour
Chorleitung Anna Szostak
Wlodzimierz Siedlik
Chorleitung Kinderchor
Wolfgang Schwendinger
König Roger
Scott Hendricks
Roxane Olga Pasichnyk
Edrisi
John Graham-Hall
Der Hirte
Will Hartmann
Der Erzbischof
Sorin Coliban
Die Diakonisse
Liubov Sokolova
Orchester
-Wiener Symphoniker
Chöre
-Sängerensemble der Stadt Katowice – „Camerata Silesia“
Polnischer Rundfunkchor Krakau
Kinderchor
Tänzer
Koproduktion mit dem Gran Teatre del Liceu Barcelona
Weitere Aufführungen
26. Juli 2009 – 11.00 Uhr
1. August 2009 – 11.00 Uhr
3. August 2009 – 19.30 Uhr