Er ist ein Außenseiter. Gehandicapt, von schwächlicher Natur. Er ist kein Freund des leichten Zeitvertreibs, Erfolg bei den Frauen hat er nicht. Er ist „gewillt ein Bösewicht zu werden“. Brillant, charmant und skrupellos intrigiert und manipuliert er. Er strebt nach der Krone, will als viertgeborener Sohn König werden, statt für die Macht anderer im Feld zu fallen. Dafür schreckt er vor keinem Mord zurück…
Als eines der frühen Königsdramen Shakespeares, zeigt König Richard III. die Folgen des Verlusts jeglicher politischer Moral, eine Welt, die das tabulose Streben nach Macht gnadenlos offen legt. Erstmalig in der Geschichte seiner beiden Häuser Altenburg und Gera, präsentiert Theater&Philharmonie Thüringen am 21.10.2007 im Landestheater Altenburg Shakespeares „König Richard III.“ in einer Bearbeitung von Pavel Kohout, inszeniert von Uwe Dag Berlin. Kohouts letzte Bühnenbearbeitung mit dem Eigentitel „Richy the Third“, konzentriert sich präzise durchdacht auf den Kern des Shakespeareschen Dramas um eine der grausamsten wie auch charismatischsten Bühnenfiguren der Weltliteratur.
In der Inszenierung von Uwe Dag Berlin stellen sich neben dem bekannten Ensemble sechs neue Schauspieler vor: Gisela Aderholt, Benedikt Balthasar, Stephan Clemens, Alexander Flache, Stefan Migge und Moritz Tittel. Die Bühne gestaltet Michael Zimmermann, Franziska Harbort die Kostüme.
Pavel Kohout (geb. 1928) wurde 1969 als Wortführer des Prager Frühlings aus Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Gemeinsam mit Vaclav Havel verfasste er 1977 das Gründungsdokument der „Charta 77“, daraufhin wurde er des Landes verwiesen. 1978 wurde er Dramaturg am Burgtheater Wien, im selben Jahr erhielt er den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur.