Auf seinem Weg nach Theben hat Ödipus seinen leiblichen, aber ihm unbekannten Vater, König Laios, erschlagen. Er befreite die Stadt Theben von der Sphinx, indem er das wohl bekannteste Rätsel – kurz, was ist das: erst geht es auf vier, dann auf zwei und zuletzt auf drei Beinen? - der Welt löste. Dafür erhielt er die Witwe Laios´, Iokaste, seine eigene Mutter, zur Frau und wurde selbst König. Jetzt wird Theben von der Pest heimgesucht. Die Menschen und das Vieh sterben wie die Fliegen. Vom delphischen Orakel erfährt Ödipus den Grund: Blutschuld! Der Mord an König Laios ist noch nicht gerächt! Ödipus beginnt nach dem Mörder zu suchen…
Im Verlauf der Handlung entwickelt sich Ödipus immer mehr zum reinen Willensmenschen, ja zum Tyrannen, der, wie jeder Tyrann, taub gegenüber allen Ratgebern, sowohl das Geschick seines Staates, wie auch sein eigenes, rücksichtslos und punktgenau ins Verderben führt...
Das Drama um Ödipus ist eines der verstörendsten und dabei zutiefst menschlichen Stücke der gesamten Theaterliteratur. In seinem Zentrum steht der Konflikt zwischen Intellektualität und Spiritualität, zwischen Machtfülle und Herzensgröße.
Wenn alle Theater Ruinen, wenn die letzten Schauspieler vergessen sind, werden die Menschen einander noch immer von König Ödipus erzählen, denn seine Geschichte ist ihre Geschichte, unsere Geschichte, die Geschichte des Menschen.
Oliver Karbus
Für das Stadttheater Bruneck neu bearbeitet von Oliver Karbus.
Regie: Oliver Karbus
Kostüme: Christiane Becker
Regieassistenz: Elisabeth Untersteiner
mit
Johannes Gabl
Irmgard Maria Sohm; Gisela Salcher
Wolfgang Rommerskirchen; Markus Rührer
Mi. 21.04.10, 20 Uhr
Do. 22.04.10, 20 Uhr
Fr. 23.04.10, 20 Uhr
Mi. 28.04.10, 20 Uhr
Do. 29.04.10, 20 Uhr
Fr. 30.04.10, 20 Uhr