Sophokles‘ uraltes Familiendrama erzählt die Geschichte eines Mannes, der, als er seine Verblendung erkennt, diese blutig real werden lässt, wie einen Krimi: Wer ist der schuldbeladene Mensch, dessentwegen die Seuche im Land wütet? Wie Zeuginnen und Zeugen vor Gericht treten all diejenigen auf, die das Geheimnis enthüllen können. Ödipus jedoch will die Wahrheit nicht sehen; eher beschuldigter Teiresias, den Überbringer der Botschaft, und seinen Schwager Kreon des Verrats. Immer tiefer verstrickt er sich in seine Lebenslüge.
Am Ende ist es eine Frage von Verantwortung, Verantwortung, die ein Mensch zu tragen bereit ist. Oder eben nicht. ÖDIPUS verhandelt diese Menschheitsfrage, und ist deshalb nicht nur philosophisch und literarisch ein bis heute gültiger Stoff, sondern mit dieser Debatte brandaktuell und hochpolitisch. Denn sind nicht auch wir versucht, uns der Verantwortung zu entziehen, verschließen nicht auch wir dieAugen – vor der Zerstörung unserer Welt zum Beispiel durch unseren Lebensstil, vor dem Leid, das wir (unwissentlich, wirklich?) über andere bringen?!
Inszenierung und Bühne Johannes Lepper
Kostüm Monika Gebauer
Musik Johannes Lepper, Oliver Rath
Dramaturgie Stephanie Gräve, Elias Lepper
Mit
Manfred Böll
Vivienne Causemann
Luzian Hirzel
David Kopp
Nico Raschner
Elke Maria Riedmann
Manfred Böll
Nico Raschner
Vorstellungen: Di 21.9., Sa 25.9., Do 30.9., Fr 1.10. und So 3.10., 19.30 Uhr, Großes Haus