Premieren und Erstaufführungen, Eigen- und Koproduktionen, Ausstellungen, Lesungen, Konferenzen, Salons und neue, zeitgemäße Formate setzen sich mit der aktuellen Situation der Produktion und Rezeption von Kunst auseinander und reflektieren diese im Spiegel Kleists und seiner Zeit.
„2 x Heinrich = Zschokke + Kleist“, die Sonderausstellung im Kleist-Museum entdeckt ein Universalgenie wieder: Der Pädagoge, Politiker, Publizist – dabei gefeierte Bestsellerautor – Heinrich Zschokke verbrachte fünf anregende und ertragreiche Jahre an der Oder. Davon und von der Künstlerfreundschaft zwischen Zschokke und Heinrich von Kleist erzählen die Ausstellungskuratorin Dr. Claudia Czok und der Bühnenbildner Thomas Lorenz-Herting in der bilder- und buchstabenreichen Schau. Eine zweitägige wissenschaftliche Konferenz, Gespräche und Salons mit internationalen Zschokke-Forscher:innen und den Schriftsteller:innen Henriette Vásárhelyi und Matthias Zschokke, eine Interpretation des Schauspielers Heikko Deutschmann, das Filmfrühstück „Pestalozzis Berg“ und die traditionelle Lesung der Frankfurter Bürgerschaft in der St.-Gertraud-Kirche nehmen die Spuren des breitgefächerten Werks Zschokkes auf. Daneben lädt das Kleist-Museum zu Wieder-Begegnungen mit Thomas Mann im Film und in einer Lesung mit Barbara Schnitzler ein.
Eröffnet werden die Kleist-Festtage am 30. September im Kleist Forum mit der Frankfurter Premiere des Gewinnerstücks des Kleist-Förderpreises „kill baby“ von Ivana Sokola, produziert vom Nationaltheater Mannheim in Koproduktion mit dem Kleist Forum. Regie führt Sapir Heller, die während des Festivals auch im Kleist-Museum „Gott Vater Einzeltäter – Operation Kleist“ als szenische Lesung inszeniert. In der anschließenden Diskussion geht es um Männerbilder bei Kleist und die Darstellung patriarchaler Gewalt auf Theaterbühnen.
Im Kleist Forum versammelt sich die Welt in acht Produktionen: Darunter der israelische Autor und Kleist-Förderpreis-Laudator Joshua Sobol, der sein Stück „Miller gegen Miller“, das auf der Biographie der polnisch-schweizerischen Psychologin Alice Miller basiert, inszeniert. Die Hauptrollen in der deutschen Erstaufführung spielen Cornelia Heyse und Mathieu Carrière. Das Théâtre National du Luxembourg zeigt die Uraufführungsinszenierung „Superspreader“ von Albert Ostermaier, dem Kleist-Förderpreis-Laudator 2020, mit Peter Lohmeyer als personifizierter Finanzindustrie. Thomas Thieme erweckt beide Teile von Goethes „Faust“ an drei Abenden zu neuem Leben, musikalisch begleitet von seinem Sohn Arthur. Schauspielerin Judith Rosmair und Documenta-Künstler Theo Eshetu stellen in einem Virtual-Reality-Projekt die Wahrnehmung der Zuschauer:innen auf die Probe und das internationale Ensemble teatreBLAU reflektiert den Zustand unserer Gesellschaft: digital, gespielt, getanzt, gefilmt und gesprochen.
Tickets und Festivalpass:
Den Festivalpass gibt es für 10,- Euro (ermäßigt 8,- Euro) an den Kassen im Kleist Forum und im Kleist-Museum. Inhaber:innen bekommen bei jeder Veranstaltung der Kleist-Festtage 50 % Ermäßigung.
Tickets gibt es an der Theaterkasse im Kleist Forum (ticket@muv-ffo.de oder 0335 4010-120 oder) und in der Deutsch-Polnischen Tourist-Information im Bolfrashaus (0335 610080-0) sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen in Frankfurt und Umgebung. Sie können auch bequem und gebührenfrei online unter www.kleistforum.de oder www.kleistfesttage.de bestellt werden.
Tickets für die Veranstaltungen im Kleist-Museum können nur an der Kasse im Kleist-Museum erworben bzw. per E-Mail (kasse@kleist-museum.de) oder telefonisch (0335 387221-30) vorbestellt werden.
Aufgrund der Corona-Auflagen sind die Platzkapazitäten weiterhin eingeschränkt.
Alle Infos: kleistfesttage.de