
Falls es da Regeln gäbe, müsste man sie weitersagen. In Ton, in Stein eingraben, überliefern. Was stünde da. Da stünde, unter andern Sätzen: Lasst euch nicht von den Eignen täuschen.
Christa Wolfs berühmte Anti-Kriegserzählung hat 34 Jahre später an Aktualität nichts verloren. An mehreren Fronten gleichzeitig kämpft die tragische Heldin Kassandra innerhalb eines von Männern dominierten Staates nicht zuletzt für Autonomie. Unter Julia Nina Kneussels Regie verkörpern Julia Schranz und ihr digitales Gegenüber den schonungslosen Nachruf auf ein untergegangenes System – in einer neuen, eigens für die Bühne adaptierten Fassung.
Christa Wolf
geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), gestorben am 1. Dezember 2011 in Berlin. Studium der Germanistik in Jena und Leipzig, lebte bis zu ihrem Tod als freie Schriftstellerin in Berlin. Christa Wolf gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerpersönlichkeiten der DDR, ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas Mann Preis und dem Uwe-Johnson-Preis.
Julia Nina Kneussel (Regie)
geboren in Wien, Schauspielstudium am Gustav Mahler Konservatorium in Wien. Engagements u.a. am Theater in der Josefstadt, Burgtheater, Dschungel, Theater des Lachens Berlin, Theaterhaus Stuttgart, TAG und dietheater Künstlerhaus. Sie arbeitete außerdem als Radiomoderatorin und Regieassistentin. 2008 gab Julia Kneussel ihr Regiedebut, ihre Inszenierung von Katharina Tiwalds „Die Kümmerinnen“ gewann 2013 beim Nachwuchswettbewerb im Theater Drachengasse den Publikumspreis. Es folgten weitere Inszenierungen am Theater Drachengasse und die Gründung des Vereins „leuchtkraft“. 2011 spielte sie am KosmosTheater in „Das kleine Zimmer am Ende der Treppe“ (R: Barbara Klein), zuletzt am KosmosTheater 2017 mit „Medea. Stimmen“ nach einem Roman von Christa Wolf (Regie und Textfassung). Julia Nina Kneussel lebt und arbeitet als freischaffende Regisseurin und Dozentin in Wien. www.leuchtkraft-theater-produktionen.com
Julia Schranz (Schauspiel)
geboren in Wien, studierte sie Schauspiel am Lee Strasberg Theatre Institute in New York City und am Konservatorium der Stadt Wien, wo sie 2003 mit Diplom abschloss. Danach spielte sie u.a. das Gretchen in „Mein Kampf“ von George Tabori (Gewinner Nestroypreis: Beste Off-Produktion 2003) und in mehreren Produktionen von Astrid Griesbach mit dem Theater des Lachens Berlin. Von 2007 bis 2011 war sie Ensemblemitglied am Landestheater Niederösterreich. Sie wirkte bei zahlreichen Film- und Fernsehprojekten mit und war in mehreren Inszenierungen am Theater in der Gumpendorfer Straße zu sehen, u.a. in „Der diskrete Charme der smarten Menschen“ (Nestroypreis 2014) und in „Die Inseln des Dr. Moreau“. Außerdem verschiedene Arbeiten in der freien Wiener Szene, zuletzt spielte sie in „Familie Tót“, einer Produktion des MAA Kulturvereins unter der Regie von Imre Lichtenberger Bozoki und in „K´s Frauen“, einer Produktion des Vereins Tempora unter der Regie von Veronika Glatzner. Julia Schranz ist Mitbegründerin des Theatervereins Aggregat Valudskis. Zuletzt am KosmosTheater 2016 in „Eine Stille für Frau Schirakesch“ (R: Dora Schneider). Derzeit lebt sie als freie Schauspielerin in Wien.
- Bühnenfassung: Julia Nina Kneussel, Martina Theissl
- Regie: Julia Nina Kneussel |
- Dramaturgie: Martina Theissl
- Video: Mihaela Kavdanska/KOTKI visuals
- Musik: Stefanie Neuhuber
- Ausstattung: Gudrun Lenk-Wane
- Regieassistenz: Olivia Poppe
- Regiehospitanz: Avelina Goetz
- Mit: Julia Schranz
Karten: € 19,- | ermäßigt € 15,- / € 11,- | KosmosEuro € 1,- | Sparpaket € 84,-
www.kosmostheater.at; T 01 523 1226
Mi, 17.1. – Sa, 27.1. & Mi, 31.1. – Fr, 2.2. | Mi-Sa | 20:00 Uhr
Eigenproduktion KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien