Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller im Schauspielhaus Graz"Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller im Schauspielhaus Graz"Kabale und Liebe" von...

"Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller im Schauspielhaus Graz

Premiere 2.10. 2009, Hauptbühne, 19.30 Uhr

 

Ferdinand ist verrückt nach Luise und Luise unrettbar verliebt in Ferdinand. Beide wollen ihre Liebe über alle Standesschranken hinweg durchsetzen, denn Luise ist Bürgerstochter und Ferdinand Sohn des Präsidenten am herzoglichen Hof.

Luises Vater, der Musiker Miller, hegt ein tiefes Misstrauen gegen den verwöhnten Präsidentensohn, aber auch Präsident Walter intrigiert gegen die Verbindung. Er hat Ferdinand strategisch für seine eigene Karriere eingeplant: Durch eine Ehe seines Sohnes mit der abgelegten Geliebten des Herzogs, Lady Milford, würden beide, Vater und Sohn, gesellschaftliches Ansehen und Einfluss gewinnen. Und so spinnt der Präsident gemeinsam mit seinem Sekretär Wurm, der wiederum Luise liebt, eine perfide Intrige. Sie flüstern Ferdinand ein, seine Luise würde ihn betrügen. Und der – einmal misstrauisch geworden – verwandelt sich vom zärtlichen Liebhaber zum rasend Eifersüchtigen. Doch letztlich haben sich alle verrechnet: Die wohlkalkulierte Zerstörung einer großen Liebe löst eine Kettenreaktion aus, der schließlich alle zum Opfer fallen.

 

Schillers 1783 geschriebenes Drama ist ein Versuch über die Liebe. Wie weit kann man sie treiben, welche Belastungen hält sie aus und wann bricht sie – von innen vergiftet – zusammen? Zu Schillers Zeit war das berühmte Trauerspiel eine Kriegserklärung an eine Gesellschaft, die Liebe über soziale Grenzen hinweg unmöglich macht. Doch auch jenseits aller Standesfragen setzt Schiller seine Figuren einer Zerreißprobe aus, die die Liebe als Ideal in Frage stellt: jene der beiden jungen Menschen, wie auch die Liebe der Väter zu ihren Kindern. Liebe erweist sich – ungeachtet aller emphatischer Bekundungen – in ihrem Kern so weich und irritierbar, dass eine gut gestrickte Intrige sie jederzeit aushebeln kann.

 

Regie: Christina Rast

Bühne und Kostüme: Franziska Rast

Dramaturgie: Regina Guhl

Musik: Anton Berman

 

Präsident von Walter: Gerhard Balluch

Ferdinand: Thomas Frank

Hofmarschall von Kalb: Franz Josef Strohmeier

Lady Milford: Martina Stilp

Wurm: Sebastian Reiß

Miller: Franz Solar

Luise: Andrea Wenzl

Diener: Christoph Brandner, Roman Schneeberger

(1) Andrea Wenzl, Thomas frank (2) Thomas Frank und Andrea Wenzl (3) Andrea Wenzl, Thomas Frank und Sebastian Reiß

 

* Seite 1/1

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑