Luises Vater, der Musiker Miller, hegt ein tiefes Misstrauen gegen den verwöhnten Präsidentensohn, aber auch Präsident Walter intrigiert gegen die Verbindung. Er hat Ferdinand strategisch für seine eigene Karriere eingeplant: Durch eine Ehe seines Sohnes mit der abgelegten Geliebten des Herzogs, Lady Milford, würden beide, Vater und Sohn, gesellschaftliches Ansehen und Einfluss gewinnen. Und so spinnt der Präsident gemeinsam mit seinem Sekretär Wurm, der wiederum Luise liebt, eine perfide Intrige. Sie flüstern Ferdinand ein, seine Luise würde ihn betrügen. Und der – einmal misstrauisch geworden – verwandelt sich vom zärtlichen Liebhaber zum rasend Eifersüchtigen. Doch letztlich haben sich alle verrechnet: Die wohlkalkulierte Zerstörung einer großen Liebe löst eine Kettenreaktion aus, der schließlich alle zum Opfer fallen.
Schillers 1783 geschriebenes Drama ist ein Versuch über die Liebe. Wie weit kann man sie treiben, welche Belastungen hält sie aus und wann bricht sie – von innen vergiftet – zusammen? Zu Schillers Zeit war das berühmte Trauerspiel eine Kriegserklärung an eine Gesellschaft, die Liebe über soziale Grenzen hinweg unmöglich macht. Doch auch jenseits aller Standesfragen setzt Schiller seine Figuren einer Zerreißprobe aus, die die Liebe als Ideal in Frage stellt: jene der beiden jungen Menschen, wie auch die Liebe der Väter zu ihren Kindern. Liebe erweist sich – ungeachtet aller emphatischer Bekundungen – in ihrem Kern so weich und irritierbar, dass eine gut gestrickte Intrige sie jederzeit aushebeln kann.
Regie: Christina Rast
Bühne und Kostüme: Franziska Rast
Dramaturgie: Regina Guhl
Musik: Anton Berman
Präsident von Walter: Gerhard Balluch
Ferdinand: Thomas Frank
Hofmarschall von Kalb: Franz Josef Strohmeier
Lady Milford: Martina Stilp
Wurm: Sebastian Reiß
Miller: Franz Solar
Luise: Andrea Wenzl
Diener: Christoph Brandner, Roman Schneeberger
(1) Andrea Wenzl, Thomas frank (2) Thomas Frank und Andrea Wenzl (3) Andrea Wenzl, Thomas Frank und Sebastian Reiß
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