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"Julius Cäsar" von Georg Friedrich Händel in Schwerin

Premiere am Freitag, den 23. November 2007 um 19.30 Uhr im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters

 

Ein legendäres Beispiel für die Verquickung von Liebe und Politik ist das Verhältnis des römischen Feldherrn und Staatsmannes Julius Cäsar zu der ägyptischen Königin Kleopatra.

Jeder der beiden hat für sich betrachtet schon einen ganz besonderen Nimbus: Cäsar war einer der einflussreichsten Herrscherpersönlichkeiten der antiken Welt und Kleopatra wurde neben einer beeindruckenden Gewissenlosigkeit, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen ging, ein bestrickender Charme nachgesagt - eine für ihre Gegner gefährliche Kombination. So gelang es Kleopatra in einer für sie politisch schwierigen Situation mit Hilfe Julius Cäsars, ihren Bruder und Mitregenten Ptolemäus aus dem Weg zu räumen.

 

Georg Friedrich Händels 1724 mit sensationellem Erfolg in London uraufgeführte Oper Giulio Cesare in Egitto basiert auf dieser Begebenheit, wobei Librettist Nicola Francesco Haym noch einige weitere interessante Details hinzugefügt hat, die historisch nicht verbürgt sind: Zunächst geht Kleopatra mit der größten Berechnung vor, um das Herz Cäsars für sich zu gewinnen. Doch dann geschieht, womit sie selbst nicht gerechnet hat: Sie verliebt sich tatsächlich in den römischen Imperator. Und hier greift dann auch der innovative Gestaltungswille Händels, indem er sich von der im Barock üblichen stereotypen Personencharakteristik wegbewegt und seine Charaktere eine weitreichende emotionale Entwicklung durchleben lässt. Kleopatras wunderbar

beseeltes „Piangerò“ etwa gehört zu den bewegendsten Arien der Operngeschichte.

 

Mit Julius Cäsar in der Inszenierung des auf dem Feld der Barockoper überaus erfahrenen Regisseurs Roland Velte schließt das Mecklenburgische Staatstheater jetzt eine seiner gravierendsten Repertoirelücken. Denn Händels berühmteste Oper wurde bisher in Schwerin noch nie gespielt! Die Titelpartie singt der vielversprechende junge Countertenor Steve Wächter. Der 1979 in Dresden geborene Sänger war u.a. Anfang des Jahres als Alexander der

Große für die Uraufführung der Oper Lacrimae Alexandri magni von Tomas Hanzlik an der Staatsoper Prag engagiert und im Frühjahr war er mit der Partie des Apollo in Benjamin Brittens Oper Death in Venice an der Oper Frankfurt / M. zu hören.

 

Musikalische Leitung: GMD Matthias Foremny

Regie: Roland Velte,

Bühne: Michael Engel

Kostüme: Dorothea Jaumann,

Choreinstudierung: Ulrich Barthel

mit: Steve Wächter (Julius Cäsar), Frank Blees (Curio, römischer Tribun), Dshamilja Kaiser (Cornelia, Gattin des Pompejus), Sarah van der Kemp (Sextus, Cornelias und Pompejus’ Sohn), Ulrike Maria Maier / Petra Nadvornik (Kleopatra, Königin von Ägypten), Roman Grübner (Ptolemäus, König von Ägypten, Kleopatras Bruder), Andreas Lettowsky (Achilla, Heerführer und Ratgeber des Ptolemäus), Christian Hees (Nirena, Kleopatras Vertraute)

 

Es spielt die Mecklenburgische Staatskapelle, es singt der Opernchor des Staatstheaters

 

Die nächsten Vorstellungen: am 25.11. um 18.00 Uhr und am 13.12. um 19.30 Uhr

Kartentelefon: 0385 / 5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de

 

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