Das Schicksal will es, dass in der Diktatur des Turmbaus ein mysteriöses Konsultationsbüro mit dem Namen „Herr der Krähen“ entsteht, wo alle Menschen ihre eigene Wahrheit erkunden – und so das System selbst ins Wanken gerät. Es entwickelt sich eine surreale Polit-Parabel.
Der in Angola geborene Regisseur, Carlos Manuel, studierte Philosophie in Brasilien und Theaterwissenschaften in Frankreich, bevor er seine ersten Inszenierungen entwickelte. In seinen oft überbordenden Bühnenarbeiten übersetzt er philosophische Fragen für die Bühne und lässt ihrer Komplexität Raum; erzwingt keine Einfachheit. Seine Inszenierungen folgen dem Unperfekten und Unvorhersehbaren, das sich nicht durch Wiederholbarkeit zähmen lässt. Seine Leidenschaft für die Arbeit mit Laien begann vor etwa 20 Jahren mit einer ersten Inszenierung für die jtw spandau, wo er u.a. noch heute tätig ist.
Die jtw spandau arbeitet seit 30 Jahren in der Tradition der Volkstheater und ermöglicht eine Zusammenarbeit von professionellen Kunstschaffenden mit Laien, die von beiden Seiten als Bereicherung erlebt wird. Jede*r, der will, kann sich beteiligen. Es gibt keine Gebühren, kein Casting, keine Bildungsschranken oder Alterskontrollen. So existiert das Ensemble als munterer Querschnitt der Gesellschaft und ist kein Marketingtool oder Vermittlungsangebot für „echtes“ Theater, sondern versteht sich als Ensemble ohne professionelle Maske, das das Leben auf die Bühne bringt.
Seit fünf Jahren ermöglicht die jtw spandau die Zusammenarbeit mit internationalen Künstler*innen aus zahlreichen Ländern, die auch im „Herr der Krähen“ weitergeführt wird. Die Choreografin Jenny Mezile fliegt aus der Elfenbeinküste für das Projekt ein. Zwei Nachwuchsschauspieler aus Brasilien können coronabedingt nicht einreisen, nehmen aber per Video teil.
Regie : Carlos Manuel
Choreografie : Jenny Mezile |
Bühne/Installation : Anne Duk Hee Jordan |
Kostüm: Verena Hay
mit dem generationsübergreifenden jtw-Ensemble und zwei Nachwuchsschauspielern aus Brasilien
Weitere Vorstellungen 30. August
31. August 10 Uhr
5., 6., 12., 13., 18., 19., 20. September
Uhrzeiten Freitags und Samstags 19 Uhr |Sonntags 16 Uhr
Audiodeskription 19. September
Gebärdenübersetzung 20. September
Preis Eintritt frei / Spende erwünscht
Tickets unter schreiner@jtw-spandau.de und 030-375 87 623
Ort jugendtheaterwerkstatt spandau
Gelsenkircher Straße 20 | 13583 Berlin
Ein Projekt der jtw spandau in Kooperation mit les pieds dans la mare, Abidjan, unterstützt durch das Goethe Institut Curitiba, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin.