Unmittelbar nach dessen Tod wird Oppenheimer unter Arrest gestellt und nach einem beispiellosen Schauprozess zum Tode verurteilt. In der Oper erlebt Joseph Süß in alptraumhaften Visionen die letzten Stunden seines Lebens – vom Aufstieg zum mächtigen Finanzrat am Hof Herzog Karl Alexanders über den Tod seiner Tochter Naemi bis hin zum Todesurteil als Folge des von ihm angezettelten Staatsstreiches.
Die historische Figur des Joseph Süß Oppenheimer war bereits im 19. Jahrhundert Gegenstand literarischer Interpretationen, im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts dann vor allem Projektionsfläche eines unverhohlenen Antisemitismus‘.
Weltruhm erlangte die Darstellung der Ereignisse um Oppenheimer in Lion Feuchtwangers 1925 erschienenem Roman Jud Süß. Feuchtwanger fügte den historischen Ereignissen frei erfundene Episoden und Figuren hinzu, darunter Oppenheimers Tochter Naemi, die sich den Zudringlichkeiten des Herzogs nur durch Selbstmord zu entziehen vermag. Detlev Glanerts 1999 uraufgeführte Oper erlebte 2012 am Staatstheater am Gärtnerplatz in München eine Neuinszenierung durch Regisseur Guy Montavon und Ausstatter Peter Sykora.
Oper in dreizehn Szenen von Detlev Glanert
Text von Werner Fritsch und Uta Ackermann
UA Bremen 1999
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Samuel Bächli (Musikalische Leitung)
Guy Montavon (Inszenierung)
Ferdinand Hofmann (Szenische Einstudierung)
Peter Sykora (Ausstattung)
Norman Heinrich (Übertragung der Ausstattung)
Stefan Winkler (Licht)
Andreas Ketelhut (Chor)
Dr. Berthold Warnecke (Dramaturgie)
Máté Sólyom-Nagy (Joseph Süß Oppenheimer)
Stephen Bronk (Herzog)
Henriette Gödde (Naemi)
Robert Wörle * , Mark Bowman-Hester (Weissensee)
Jan Rouwen Hendriks (Magus)
Marisca Mulder (Magdalene)
Julia Neumann (Graziella)
Mark Pohl (Henker)
Weitere Aufführungen: So, 30.03. l Sa, 05.04. l Fr, 02.05. l So, 11.05. l Fr, 16.05. l So, 01.06.l Mi, 04.06. l Sa, 21.06.2014
Kurzeinführung jeweils 30 Min. vor Beginn der Vorstellung
Koproduktion mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz München und dem Theater Münster
*****
Begleitprogramm:
Bewundert-Gehasst-Verfemt: Annäherungen an Joseph Süss Oppenheimer
Im Zusammenhang mit Detlev Glanerts Oper Joseph Süß veranstaltet das Theater Erfurt in Kooperation mit der Kleinen Synagoge Erfurt eine Vortragsreihe über Leben und Persönlichkeit des Joseph Süß Oppenheimer und die Rezeption durch die Nachwelt.
So, 09.03.2014, 11 Uhr, Theater Erfurt, Großes Haus
Werkeinführung zur Oper Joseph Süß
Mi, 12.03.2014, 19 Uhr, Kleine Synagoge
Hofjuden – Lieferanten der Fürsten und Instrumente
absolutistischer Macht
Vortrag von Dr. Reiner Praß, Universität Erfurt
Fr, 14.03.2014, 19 Uhr, Kleine Synagoge
Filmvorführung Jud Süß (1940, Regie: Veit Harlan)
mit Einführung von Dr. Michael Grisko
Begrenzte Platzkapazität! Anmeldung erforderlich,
Di – So, 11 – 18 Uhr, unter 0361 655 16 61
Sa, 15.03.2014, 19 Uhr, Kleine Synagoge
Joseph Süß Oppenheimer – genannt „ Jud Süß“.
Annäherung an die historische Figur
Vortrag von Dr. Gudrun Emberger, Freie Universität Berlin
So, 16.03.2014, 18 Uhr, Theater Erfurt – Studio
Das singende Haupt des Orpheus –
Die Arbeit am Libretto zu Joseph Süß
Vortrag zur Oper mit den Librettisten Uta Ackermann und Werner Fritsch
Mo, 17.03.2014, 18 Uhr, Theaterrestaurant 1894
Künstlergespräch mit Robert Wörle, Sänger
Di, 18.03.2014, 18.30 Uhr, Theater Erfurt, Großes Haus
„Rang frei!“
Probenbesuch mit Einführung zur Oper Joseph Süß
Sa, 22.03.2014, 19.30 Uhr, Theater Erfurt
Premiere der Oper Joseph Süß,
19 Uhr Kurzeinführung mit Komponist Detlev Glanert
Der Eintritt für alle Veranstaltungen mit Ausnahme der Opernvorstellungen ist frei.
Operntickets ab 19 Euro.
Extras:
* Bei Vorlage einer Eintrittskarte für Joseph Süß erhalten Sie an der Theaterkasse einen Gutschein für eine Führung durch die Kleine Synagoge und die Mikwe Erfurt.
Termine: 17. Mai, 16 Uhr und 16. Juni 2014, 11 Uhr
(max. 25 Teilnehmer pro Termin)
* Bei Vorlage einer Eintrittskarte für die Alte Synagoge Erfurt erhalten Sie einen Preisnachlass von 20 % auf alle Tickets zur Oper Joseph Süß.