Johann, Tony, Gerda, Hanno, Christian und Thomas Buddenbrook — sie alle sind Verhandlungsmasse im Streben nach Reputation, Erfolg und Profit, nach dem Soll und Haben eines als Unternehmen geführten Familienclans.
„Die moderne Familie enthält im Keim nicht nur Sklaverei, sondern auch Leibeigenschaft. Sie enthält in Miniatur alle die Gegensätze in sich, die sich später breit entwickeln in der Gesellschaft und in ihrem Staat."
So beschreibt der Ökonom Karl Marx das Wesen der bürgerlichen Familie bereits Jahrzehnte vor dem Erscheinen der ‚Buddenbrooks‘ im Jahre 1901 und trifft damit unwissentlich den Kern dieses als „Verfall einer Familie" betitelten Jahrhundertromans. Frei nach dem Motto: „Blut ist dicker als Wasser, aber noch dicker ist die Druckerschwärze der Banknoten" wird hier im Namen des Kommerz in den angesehensten Häusern der Haute Volée gehandelt und geschachert, intrigiert und hintergangen, gelogen und geheiratet. Und am Ende droht unabwendbar der Untergang des Hauses Buddenbrook. Diese skandalträchtige Rise-and-Fall-Geschichte aus dem Milieu des hanseatischen Großbürgertums war der literarische Durchbruch des damals 26-jährigen Thomas Mann und wurde bis heute in mehr als 40 Sprachen übersetzt.
Das Staatstheater nähert sich diesem großen Stoff mit einer Bühnenfassung des Autors und ehemaligen Oldenburgers John von Düffel.
Regie: Peter Hailer;
Bühne: Dirk Becker;
Kostüme: Britta Leonhardt;
Licht: Steff Flächsenhaar;
Dramaturgie: Jonas Hennicke
Mit: Agnes Kammerer, Caroline Nagel, Franziska Werner; Thomas Birklein, Frederic Brossier, Matthias Kleinert, Thomas Lichtenstein, Leander Lichti, Jens Ochlast, Maximilian Pekrul
Als flankierende Veranstaltung findet am So 15. Februar 2015 um 15 Uhr unter dem Titel ,Immer nur Buddenbrooks! Ich habe das gar nicht gern. – Entstehung, Rezeption und Eigenleben eines Jahrhundertromans‘ ein Gespräch zwischen Dr. Birte Lipinski, Leiterin des Buddenbrook-Hauses in Lübeck, und Jonas Hennicke, Dramaturg am Staatstheater, statt.
Die nächsten Vorstellungen: Di 10., Fr 13., Fr 20., Fr 27. Februar