Koons findet Erfüllung in der Ehe mit Pornodarstellerin und Politikerin Cicciolina, sie bekommen einen Sohn. Doch dann, in den 90ern, beginnt alles nicht mehr so toll zu laufen – seine Kunstwerke werden zu inflationären Preisen verkauft, er wird kritisiert, weil sie unpolitisch sind, gehört auf einmal nicht mehr zur Avantgarde, sondern wird als Massenproduzent von seelenlosem, leicht reproduzierbarem Schund abgetan. Auch seine Beziehung beginnt zu kriseln und endet in einer bitteren Scheidung und einem Rechtsstreit um das Sorgerecht des gemeinsamen Kindes.
Der Text »Jeff Koons« ist ein Experiment. Es beginnt mit dem dritten Akt, springt in den ersten und endet mit dem siebten. Die Form wechselt ständig, Dialogfetzen, Monologe, Beschreibung, Lyrik, die Sprache wird zur Handlung. Die Person Jeff Koons kommt in »Jeff Koons« nicht vor, aber sein Geist schwebt über dem Stück, es geht um das Greifen nach der Lust, der wahren Liebe, der großen Kunst, um das Versuchen und Scheitern, um das Sich-Reinwerfen ins Leben und Untergehen, um das Aufprallen in der Realität und die Einsicht, dass, wenn das Gefühl weg ist, alles leere Hülle ist, Kitsch, Kommerz.
»Jeff Koons« ist die erste Arbeit von Lilja Rupprecht an der Schaubühne.
Regie: Lilja Rupprecht
Bühne und Kostüme: Annelies Vanlaere
Video: Moritz Grewenig
Musik: Romain Frequency
Dramaturgie: Maja Zade
Mit: Damir Avdic, Iris Becher, Kay Bartholomäus Schulze, Lukas Turtur
Musik: Romain Frequency
- 08.06.2018, 19.30
- 09.06.2018, 19.30
- 29.06.2018, 19.30
- 30.06.2018, 19.30
- 01.07.2018, 19.30
- 02.07.2018, 19.30
- 03.07.2018, 19.30