Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Ingeborg Bachmanns «Malina» in neuer Stückfassung im Theater BernIngeborg Bachmanns «Malina» in neuer Stückfassung im Theater BernIngeborg Bachmanns...

Ingeborg Bachmanns «Malina» in neuer Stückfassung im Theater Bern

Premiere: 17. Januar 2018, 19:30, Vidmar 2 Liebe Redaktorinnen,

Aus welchen Elementen setzt sich Identität zusammen? Und wer verbindet diese Elemente? Dies sind Leitfragen in Ingeborg Bachmanns berühmtem Roman Malina, den die früh und auf unklare Weise ums Leben gekommene Schriftstellerin auch als ihre «geistige Autobiographie» bezeichnet hat. Sie erzählt in Ich-Form die Geschichte zwischen drei Figuren: Malina, einem Mann, Sie, die mit Malina zusammenwohnt, sowie Ivan, ihrem Liebhaber, der nur wenige Schritte entfernt lebt.

 

In emotionalen Ausnahmezuständen, in Fieberträumen, zwischen reflektierter Destruktivität und absoluter Hingabe, divergierenden Sehnsüchten und der Suche nach Ruhe in der Einsamkeit der Liebe schwankt diese Sie, deren Namen man nie erfährt. Dabei erlebt sie Glück und Alptraum, sieht sich durch die beiden Männer mit sich konfrontiert und scheitert zuletzt an ihrer Forderung nach Identität.

Bachmann schaffte mit und in Malina eine beklemmende Enge und zeitlose Sprache, die scheiternde Kommunikation mit gnadenloser Präzision zu beschreiben weiss.

Ingeborg Bachmanns einzigen Roman „Malina“ in einer komplett neuen Stückfassung.
Als Ingeborg Bachmann 1971 mit „Malina“ ihren ersten Roman vorlegte, wollten ihr viele Kritiker den Wechsel von Lyrik zu Prosa nicht verzeihen (Marcel Reich-Ranicki bezeichnete sie gar als „gefallene Lyrikerin“). Und trotzdem gilt der Roman heute als Kanonwerk der deutschsprachigen Literatur. Im Kern handelt „Malina“ von einer verworrenen Dreiecksbeziehung zwischen Malina, Ivan und einer namenlosen Ich-Erzählerin, die von den beiden Männern ungeheure emotionale Erpressung erlebt und sich dabei allmählich selber verliert.

„Malina“ wurde schon mehrfach als Theaterstück aufgeführt und kommt nun in einer neuen Fassung von unserer leitenden Dramaturgin Sophie-Thérèse Krempl ans Konzert Theater Bern. Als Regisseurin konnten wir Mizgin Bilmen gewinnen, die bisher u. a. am Maxim Gorki Theater tätig war.

Die Regisseurin Mizgin Bilmen inszeniert in dieser Spielzeit zum ersten Mal am Konzert Theater Bern. Im September dieses Jahres erhielt sie für ihre Operninszenierung Charlotte Salomon den renommierten Götz-Friedrich-Preis für Opernregie.
 

  • Regie Mizgin Bilmen
  • BühneKim Zumstein
  • Kostüme – Alexander Djurkov Hotter
  • Fassung Sophie-Thérèse Krempl
  • Dramaturgie Lea Lustenberger


mit Chantal Le Moign, Stéphane Maeder, Jürg Wisbach

Weitere Vorstellungen 23., 31. Jan, 13.* Feb, 14., 21. Mrz 2018- *Einführung 20 Min vor der Vorstellung

Bild: Ingeborg Bachmann

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT RASANTEM SCHMISS -- Monrepos Open Air - Abschlusskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele

Diesmal war nun endlich die lang erwartete mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra zu Gast bei den Schlossfestspielen. Zunächst musizierte das exzellente Orchester des Goethe-Gymnasiums…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM BAUCH DES RITTERS -- "Falstaff" von Giuseppe Verdi in der Blauen Halle - Mainfrankentheater Würzburg

In der einfallsreichen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler, Video: Aron Kitzig) befindet sich die Handlung im Bauch des alternden Ritters Falstaff, der von…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE AUSBRÜCHE -- SWR Symphonieorchester mit Eva Ollikainen in der Liederhalle Stuttgart

Das "Märchenpoem" von Sofia Gubaidulina war eine echte Überraschung. Denn die finnische Dirigentin Eva Ollikainen arbeitete mit dem SWR Symphonieorchester die elektrisierend-durchsichtige Klangfläche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN -- Galeriekonzert der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in der Staatsgalerie STUTTGART

Unter dem Motto "Wanderer" fand diesmal das Galeriekonzert mit dem begnadeten Bass-Bariton Jochen Kupfer statt, der einfühlsam von Marcelo Amaral am Flügel begleitet wurde. Die Lieder von Franz…

Von: ALEXANDER WALTHER

DEM VOLKSTÜMLICHEN VERBUNDEN -- Zweiter Teil des Tschaikowsky-Zyklus' mit dem Staatsorchester Stuttgart in der Liederhalle/STUTTGART

Das Staatsorchester Stuttgart musizierte unter der elektrisierenden Leitung von Cornelius Meister im zweiten Teil des Tschaikowsky-Zyklus zunächst die selten zu hörende Sinfonie Nr. 2 in c-Moll aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑