In ihrer Erschöpfung beschwört sie noch einmal mit letzter Kraft ihre größte Sehnsucht herauf- „die Alpen mit ihrer geräumigen Kälte“. Dort, in eisiger Höhe begrüßt Bruno freudig Herantreibende: endlich ist er nicht mehr allein. Er versucht den Menschen inmitten der Kälte Leben einzuhauchen, das Eis zum Schmelzen zu bringen, denn er sehnt sich nach menschlicher Wärme: „Ja, mir wird, wenn ich in all dem Eis einmal auf einen Menschen treffe, warm ums Herz.“
Ein filigranes Sprachkunstwerk des am Bielersee lebenden österreichischen Dramatikers, in dem die Berge als identitätsstiftende Metapher, Wirklichkeitsort des Todes und Projektionsfläche eines unstillbaren Verlangens fungieren. Wortgewaltig führt Händl Klaus den Zuschauer in schwindelnde Höhen und nahe an den Rand des Abgrundes. Ein musikalischer Erlebnisbericht, eine szenische Installation.
Händl Klaus
1969 in Rum/Tirol geboren, lebt in Wien, Berlin und Port am Bielersee (Schweiz). Seine Theaterlaufbahn begann er als Schauspieler am Schauspielhaus in Wien. Sein erster Theatertext Ich ersehne die Alpen; So entstehen die Seen wurde 2001 in seiner Regie beim 'steirischen herbst' uraufgeführt. Für sein Stück Dunkel lockende Welt wurde er von 'Theater heute' zum Dramatiker des Jahres 2006 gewählt. Für seinen Debütautorenfilm März, über die Auswirkungen der Freitode dreier junger Männer in Tirol, wurde er beim Internationalen Filmfestival von Locarno, dem Sarajevo Filmfestival, dem Berner Filmpreis der Berner und beim Fünf Seen Filmfestival ausgezeichnet. Er schreibt Prosa, Drehbücher, Opernlibretti und führt Regie.
Inszenierung: Barbara Schulte
Mit: Barbara Gassner
Patric Jurowski
Herwig Ursin
Spieltermine: 19. und 20. April 2011, jeweils 20.00 Uhr