Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
HESSISCHES STAATSTHEATER WIESBADEN: Samuel-Beckett-Trilogie im Schauspiel HESSISCHES STAATSTHEATER WIESBADEN: Samuel-Beckett-Trilogie im Schauspiel HESSISCHES STAATSTHEATER...

HESSISCHES STAATSTHEATER WIESBADEN: Samuel-Beckett-Trilogie im Schauspiel

Premieren am 4.,5., & 6. Juni2020 im Großen Haus

Als erste Premieren nach der von der Corona-Krise erzwungenen Theaterschließung präsentiert das Hessische Staatstheater Wiesbaden im Großen Haus drei Stücke von Samuel Beckett. Diese »Beckett-Trilogie« wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen herauskommen: Am 4. Juni macht »Glückliche Tage« den Auftakt, es folgt am 5. Juni »Warten auf Godot«, am 6. Juni wird »Endspiel« die Trilogie abschließen. Bei allen drei Produktionen hat Rolf Glittenberg die Bühne sowie Marianne Glittenberg die Kostüme entworfen, inszeniert hat Uwe Eric Laufenberg.

Samuel Beckett gilt als einer der Begründer des »absurden Theaters«. Wer jedoch in seinen Stücken vor allem ein grotesk-irreales Spiel zu sehen gewohnt ist, der wird nun angesichts der aktuellen Situation eines Besseren belehrt: In großer Präzision schildert Beckett das Verhalten von Menschen, die sich in einer unbeherrschbaren äußeren Lage wiederfinden. Becketts Figuren erleben auf geradezu modellhafte Weise einen gesellschaftlichen Lockdown vor dem Hintergrund einer so umfassenden wie unfassbaren Todesdrohung. Sie reagieren auf diesen Zustand mit Angst und Verdrängung, mit verlorener Zuversicht und mit Blick auf ihr Ende. Sie liefern sich diesem Zustand aus und begehren doch gegen ihn auf, ständig pendeln sie zwischen in sich zurücksinkender Depression und anarchischem Humor. Keineswegs verkörpern diese Figuren bloße Ideen: Sie sind Menschen aus Fleisch und Blut, die sich erst im Spiel der Schauspieler in ihrem ganzen Realismus offenbaren.

Innerhalb der Trias steht »Glückliche Tage« für den Versuch, ungeachtet stetig gleicher Abläufe dennoch einen glücklichen Tag zu erleben. »Warten auf Godot« veranschaulicht das Warten auf irgendeine Form von Rettung. Und »Endspiel« entwirft schließlich eine Welt, aus der die Hoffnung auf Rettung bereits entwichen ist.

Das  Ziel des Unternehmens »Beckett-Trilogie« ist es, anhand der aktuellen Krise Becketts Stücke neu zu deuten, vor allem aber mit diesen die aktuelle Krise neu zu lesen.

»Glückliche Tage«
Mit: Evelyn M. Faber, Gottfried Herbe
Premiere:  4. Juni 2020 | 19.30 Uhr |Großes Haus

»Warten auf Godot«
Mit: Michael Birnbaum, Christian Klischat, Atef Vogel, Bill Weiser
Premiere: 5. Juni 2020 | 19.30 Uhr |Großes Haus

»Endspiel«
Mit: Evelyn M. Faber, Michael Birnbaum, Christian Klischat, Bernd Ripken
Premiere: 6. Juni 2020 | 19.30 Uhr |Großes Haus

Weitere Informationen finden Sie unter: www.staatstheater-wiesbaden.de

                                                                                                                                 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EMPFINDSAME MELODIK -- Neue CD mit Werken von Maria Theresia Paradis bei Berlin Classics

"Doch wer, wie du, den stillen, heitern Himmel im Herzen trägt, der siehet hell, der ist beglückt." Dies sagte Jakob Glatz über die Komponistin Maria Theresia Paradis. Bei diesem neuen Album mit der…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZEITPANORAMA MIT HINTERSINN -- Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern mit Kalmans "Gräfin Mariza" im Theater HEILBRONN

Die ebenso attraktive wie reiche Gräfin Mariza kann sich vor lästigen Verehrern kaum retten. Sie ist sich aber sicher, dass diese es nur auf ihr Geld abgesehen haben. So greift sie zu raffinierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER, DIE SICH INS GEDÄCHTNIS BRENNEN -- "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini im Festspielhaus Baden-Baden bei den Osterfestspielen

Interessant ist, dass sich Puccini von zwei Japanerinnen für "Madama Butterfly" beraten ließ. Kawakami Sadayakko wurde als 15jährige Geisha an den japanischen Premierminister verkauft und machte…

Von: ALEXANDER WALTHER

FLIESSENDE TRANSFORMATIONEN -- Neue CD mit Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine) bei Solo Musica

Die Geigerin Viktoria Elisabeth Kaunzner hat hier eine innovative Auswahl an zeitgenössischen Werken von Komponistinnen für Violine und Orchester zusammengestellt - darunter Weltersteinspielungen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPÄTROMANTISCHER ZAUBER -- 7. Kammerkonzert des Staatsorchesters "Zwischen Wien und Budapest" in der Liederhalle STUTTGART

Nach der Uraufführung seines Bläserquintetts in Es-Dur im Jahre 1784 im Wiener Burgtheater berichtete Wolfgang Amadeus Mozart seinem Vater Leopold von dem "ausserordentlichen beyfall", den dieses Werk…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche