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Herta Müllers »Reisende auf einem Bein« im Online-Spielplan des SchauSpielHauses Hamburg

Generalprobenmitschnitt Sa, 24/4 2021 ab 20.00 Uhr für 24 Stunden online auf dringeblieben.de

Irene verlässt ihre osteuropäische Heimat, die von einem Diktator regiert wird, als politisch Verfolgte und kommt 1987 mit einem einzigen Koffer nach West-Berlin. Sie hofft Sicherheit und Zuversicht zu finden, doch die Verletzungen der Vergangenheit schmerzen auch hier. Noch herrscht Kalter Krieg: Aus dem „Ostblock“ kommend muss sie sich Verhören durch den Bundesnachrichtendienst unterziehen.

 

Copyright: Stephen Cummiskey

Und vor ihrer Einbürgerung steht das umständliche und langwierige Aufnahmeverfahren der Flüchtlingsbehörden. Irene sieht: schwer bewaffnete Soldaten an der Mauer, Armut auf den Straßen, Prostitution und Kälte unter den Menschen. Doch sie weiß, dass ihr Blick auf die neue Umgebung auch von alten Traumata geprägt ist. Nähe sucht sie bei Franz, einem deutschen Studenten, den sie als Urlauber am Schwarzen Meer kennengelernt hat. Doch letztendlich bleibt er ihr fremd, ebenso wie die Stadt und das neue Land, in dem sie eigentlich glückliche Ankunft sucht.
 
Für ihren Roman »Atemschaukel« erhielt Herta Müller 2009 den Nobelpreis für Literatur. »Reisende auf einem Bein« ist ihr erster Prosaband nach ihrer Übersiedlung aus Rumänien 1987 nach West-Berlin: eine bewegende Geschichte von Ferne und Nähe, Abreise und Ankunft und innerer Zerrissenheit, in brillanten Sprachbildern geschildert. Katie Mitchell inszeniert diese Erzählung mit filmischen und theatralischen Mitteln und wurde dafür 2016 mit dem Theaterpreis Hamburg in der Kategorie „Herausragende Inszenierung / Dramaturgie“ ausgezeichnet.

in einer Fassung von Katie Mitchell und Rita Thiele
 
Es spielen: Achim Buch / Philipp Hauß / Paul Herwig / Josefine Israel / Ruth Marie Kröger / Michael Prelle / Julia Wieninger
 
Regie: Katie Mitchell  
Regiemitarbeit: Lily McLeish  
Bühne: Alex Eales
Kostüme: Laura Hopkins  
Licht: Jack Knowles  
Sound Design: Melanie Wilson, Donato Wharton  
Videoregie: Grant Gee  
Videodesign: Ingi Bekk  
Live-Kamera: Sebastian Pircher (impulskontrolle), Christin Wilke  
Komposition: Paul Clark  
Dramaturgie: Rita Thiele
 
 
 

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