Doch am Tag vor dem großen Ereignis überschlagen sich die Ereignisse und gut gehütete Familiengeheimnisse drängen an die Oberfläche: War der Ehemann etwa nicht so ehrenhaft, wie allgemein angenommen? Warum gab die Mutter Osvald bereits als Kind aus dem Haus? Weshalb kümmerte sie sich so engagiert um Regine, die unehelich gezeugte Tochter des Kindermädchens? Was verbindet Helene Alving mit dem Pastor?
Die Menschen in Ibsens Drama kämpfen mit den Gespenstern der Vergangenheit und ringen um Glück und Freiheit. Sie werden von einer unbändigen Lebensgier angetrieben, die ihr Handeln bestimmt. Am Ende dieses verhängnisvollen Tages ist nichts mehr wie es war.
Mit „Gespenster“, 1881 verfasst, stellt Henrik Ibsen grundlegende Werte der Kirche in Frage und bringt Tabuthemen wie Inzest, freie Liebe und Sterbehilfe zur Sprache. Das sind Themen, die auch heute – über einhundert Jahre später – aktuell und diskussionswürdig sind.
Inszenierung: Bettina Jahnke,
Bühne/Kostüme: Ivonne Theodora Storm,
Dramaturgie: Alexandra Jacob
Mit: Joachim Berger (Engstrand), Katharina Dalichau (Helene Alving), Roman Konieczny (Osvald), Rainer Scharenberg (Pastor Manders), Melanie Vollmer (Regine)
Bettina Jahnke (Regie)
Bettina Jahnke wurde 1963 in Wismar geboren und studierte in Leipzig Theaterwissen- schaften. Am ehemaligen „Poetischen Theater“ der Universität Leipzig brachte sie ihre ersten Inszenierungen heraus, bevor sie 1994 als Regieassistentin und Regisseurin ans Staatstheater Cottbus (Intendant Christoph Schroth) ging. Zwischen 1998 und 2007 arbeitete sie als freie Regisseurin an verschiedenen Theatern in Deutschland und der Schweiz (unter anderem in Magdeburg, Leipzig, Rostock, Potsdam, Esslingen, Bern), war Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig und ab 2005 Oberspielleiterin am Staatstheater Cottbus (Intendant Martin Schüler). Im Februar 2008 wurde Bettina Jahnke zur Intendantin des Rheinischen Landestheaters Neuss gewählt. Bisher hat sie für das RLT WIE IM HIMMEL, EIN
SOMMERNACHTSTRAUM und CABARET inszeniert, GESPENSTER von Henrik
Ibsen ist ihre vierte Inszenierung.