Das "Triadische Ballett", von Albert Burger und Elsa Hötzel in Zusammenarbeit mit Oskar Schlemmer seit 1915 konzipiert, wurde 1922 in Stuttgart uraufgeführt. Ihm liegt ein stringentes Konzept vom Dreiklang in Form, Farbe, Raum zugrunde. Nachdem Schlemmer ab 1920 als Lehrer am Bauhaus tätig war und sich Formelemente, wie sie in der dortigen künstlerischen Gestaltung verwendet wurden, wiederfinden, wird das "Triadische Ballett" im Laufe des 20. Jahrhundert fast zu einer Ikone des Bauhauses. Nach Auslaufen der Urheberrechte im letzten Jahr, ist eine freie Interpretation möglich. Das Theater der Klänge nutzte diese Möglichkeit nun und überzeugte mit einer überraschenden Neuinterpretation.
Die Begleitmusik wurde völlig neu geschrieben. Statt Händel, Mozart, Debussy und Enrico Bossi ertönt schwungvolle, vom Jazz inspirierte Musik, die von einem kleinen Ensemble mit Piano, Percussion und Cello live aufgeführt wird. Die phantasievollen Kostüme halten sich im Wesentlichen an die Vorlagen, sind aber offenbar aus flexibleren Materialien gefertigt. Statt der starren, eher eckigen Bewegungen sind jetzt weichere möglich. Eingeführt wird ein Conférencier und clowneske Elemente, so dass das Leichte betont wird und ein heiterer Eindruck entsteht. J.U. Lensing schließt damit an die Revuen der Goldenen 1920er Jahre an und lässt zugleich die ungebändigte Lebensfreude der damaligen Zeit aufblitzen. Die famose Darbietung sowohl der Tänzer als auch der Musiker rief beim Publikum enthusiastische Begeisterung hervor.
Inszenierung: J.U. Lensing
Choreografie: Jacqueline Fischer
Komposition: Thomas Wansing
Lichtdesign: Denny Klein
Figurinen-Neu-Kreation: Caterina Di Fiore
Piano: Thomas Wansing; Cello: Beate Wolff; Schlagzeug: Oliver Eltinger;
Tanz: Kai Bettermann, Darwin Diaz, Fatima Gomes, Elisa Marschall, Phaedra Pisimisi.
Sonntag, 24. Mai und Montag, 25. Mai 2015 jeweils um 20 Uhr