Ihre Lebensgeschichte von der kinderlosen Witwe jedenfalls ist erstunken und erlogen, die von der Mutter eines verlorenen Sohns, der 19-jährig in die USA ausgewandert ist, könnte schon eher stimmen. Aber genau weiß man das bei dieser Frau nie. Georgie Burns ist unberechenbar, überschwänglich und von entwaffnender Unverschämtheit, Alex Priest introvertiert und nüchtern. Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein, was sie verbindet, ist ihre Einsamkeit.
Simon Stephens mag Überraschungen und sein neuestes Stück ist voll davon. Ausgehend von Werner Heisenbergs Unschärferelation erzählt er eine Liebesgeschichte, die durch ihre unerwarteten Wendungen alle Kategorien über den Haufen wirft. Irrationale Handlungen erscheinen plötzlich vernünftig, gesicherte Tatsachen ungültig, moralische Urteile obsolet. Nachdem alle Züge Richtung goldene Zukunft abgefahren sind, ist Platz für Großzügigkeit und eine zärtliche, unmögliche Liebesgeschichte: »Ob das wohl das Seltsamste ist, was Menschen je in der Geschichte der Welt angestellt haben?«
Inszenierung
Christian Schlüter
Bühne und Kostüme
Anna Bergemann
Dramaturgie
Katrin Enders
Georgie Burns
Christina Huckle
Alex Priest
Thomas Wolff
Die nächsten Vorstellungen
28.03., 05.04., 06.04., 07.04., 13.04., 14.04., 01.05., 03.05., 10.06.18