Indem der Prinz sich dem Todesurteil des Kurfürsten unterwirft, scheint die Rationalität des Gesetzes zu siegen, aber alles, was das Stück bis dahin dagegen aufgewendet hat, wird doch nicht vergessen – im Gegenteil: der ich-verlorene Schwärmer, der Prinz, hinterlässt den stärkeren Eindruck. Zu Recht trägt das Stück seinen Namen als Titel; er ist der Held. Wenn Kleist ein dem Königshof genehmes Stück schreiben wollte, ist ihm das gründlich misslungen. Dafür ist es ein Meisterwerk über die Zerrissenheit des Menschen geworden, das gerade in dem, was dem Hof missfiel, seine Modernität beweist.
Vor gut 200 Jahren beging der grandios gescheiterte Heinrich von Kleist gemeinsam mit seiner Bekannten Henriette Vogel Selbstmord. Das Thema „Gewalt“ durchzieht wie ein roter Faden sein gesamtes Werk. „Die Welt war Kleist ein Krieg … und noch die Liebe ist ihm ein prächtiges Schlachtfeld“, wurde konstatiert. „Prinz Friedrich von Homburg“ ist Kleists letztes Schauspiel.
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
Regie: Andrea Breth
Bühne: Martin Zehetgruber
Kostüme: Moidele Bickel
Licht: Friedrich Rom
Dramaturgie: Wolfgang Wiens
Friedrich Wilheim, Kurfürst von Brandenburg
Peter Simonischek
Die Kurfürstin
Andrea Clausen
Prinzessin Natalie von Oranien, seine Nichte
Pauline Knof
Feldmarschall Dörfling
Udo Samel
Prinz Friedrich Arthur von Homburg
August Diehl
Obrist Kottwitz
Hans-Michael Rehberg
Hennings
Hans Dieter Knebel
Graf Truchß
Gerhard König
Graf Hohenzollern
Roland Koch
Rittmeister von der Golz
Marcus Kiepe
Graf Georg von Sparren
Daniel Jesch
Stranz
Bernd Birkhahn
Siegfried von Mörner
Branko Samarovski
Graf Reuß
Sven Dolinski
Gräfin Bork
Elisabeth Orth
Freitag, 07.09.2012 | 18.00 UhrBurgtheater
Sonntag, 09.09.2012 | 18.00 UhrBurgtheater
Samstag, 15.09.2012 | 18.00 UhrBurgtheater
Sonntag, 16.09.2012 | 16.00 Uhr