Parallel zu seiner Übersetzung der Tragödie vom Dänenprinzen schrieb er 1977 diesen eigentümlichen und enigmatischen, immer wieder auch abgründig-komischen Text. Kommentar und Abgesang in einem, ist es Müllers sehr persönlicher Versuch, über die eigene Stellung innerhalb historischer Prozesse nachzudenken – und zugleich eine scharfsinnige Reflexion über das Theater.
„Die Hähne sind geschlachtet. Der Morgen findet nicht mehr statt.“
Shakespeares ikonische Figuren Hamlet und Ophelia werden benutzt, um Erfahrenes und Erlebtes, Tatsächliches und Mögliches in unserer Welt ebenso zu assoziieren wie die unausweichliche Logik von Töten und Getötet-Werden. Die pulsierende, klirrend kalte Sprache Müllers erforscht die alltägliche Gewalt, Unterdrückung und Unterwerfung. In der DDR durfte der Text erst ab 1989, nach der politischen Zeitenwende, aufgeführt werden.
Zum 20. Todestag eines der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker, Lyriker und Theatermacher inszeniert Christina Tscharyiski Die Hamletmaschine – „Müllers Höllenwitz auf Shakespeare“ (Der Spiegel) – im Vestibül des Burgtheaters.
Regie: Christina Tscharyiski
Bühne: Sarah Sassen
Kostüme: Lejla Ganic
Musik: Kyrre Kvam
Dramaturgie: Florian Hirsch
mit
Ignaz Kirchner
Christoph Radakovits
Marie-Luise Stockinger
Sonntag, 18.10.2015 | 20.00 UhrVestibül
Samstag, 24.10.2015 | 20.00 UhrVestibü
Dienstag, 27.10.2015 | 20.00 UhrVestibül
November
Montag, 02.11.2015 | 20.00 UhrVestibül
Donnerstag, 05.11.2015 | 20.00 UhrVestibül
Montag, 09.11.2015 | 20.30 UhrVestibül
Samstag, 14.11.2015 | 20.00 UhrVestibül