Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
«Hedda Gabler» von Henrik Ibsen - Theater Biel Solothurn«Hedda Gabler» von Henrik Ibsen - Theater Biel Solothurn«Hedda Gabler» von...

«Hedda Gabler» von Henrik Ibsen - Theater Biel Solothurn

Premiere Solothurn Samstag, 05. März 2016 19:00, Stadttheater

Premiere Biel Donnerstag, 07. April 2016, 19:30, Stadttheater

Mit Hedda Gabler schuf Henrik Ibsen eine der faszinierendsten Frauenfiguren der neueren Theaterliteratur. Ob als Femme Fatale oder als tragisches Opfer gesellschaft-licher Zwänge verstanden – in Hedda wiederspiegelt sich die Gefühlswelt einer ganzen Generation.

«Ich denke oft, dass ich nur zu einer einzigen Sache Talent habe… Mich zu Tode zu langweilen.» Viel hatte sich Hedda Gabler von ihrer Heirat mit dem Akademiker Jörgen Tesman er-hofft, doch bereits während der Hochzeitsreise wandelt sich die grosse Erwartung in herbe Enttäuschung. Der strebsame Kulturwissenschaftler kann den hohen Ansprüchen der stolzen Generalstochter Hedda mitnichten nachkommen. Auch der erhoffte gesellschaftliche Auf-stieg bleibt aus, denn Tesmans Karriere droht ins Stocken zu geraten. Die Rückkehr von Ei-lert Lövborg, Heddas einstigem Liebhaber und Jörgens direktem beruflichen Konkurrenten, führt Hedda die Enge ihrer lieb- und aussichtslosen Ehe endgültig vor Augen. Konfrontiert mit ihrer Vergangenheit, mit einstigen Wünschen und Träumen, erscheint ihr das selbst gewählte Gefängnis ekelhaft und grotesk. Angewidert ob ihrer eigenen Ohnmacht, ob ihrer Unfähigkeit zu leben, ergibt sich Hedda einem seltsam destruktiven Fatalismus und reisst innerhalb weni-ger Stunden sich selbst und ihr ganzes Umfeld ins Nichts.

 

Mit seinem 1891 in München uraufgeführten Drama «Hedda Gabler» traf der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen (1828–1906) den Nerv der Zeit. Hugo von Hofmannsthal erkannte darin ein Werk «voller phantastischer Schatten und schwarzer Seen, stiller Spiegel, in denen man sich selbst erkennt, gigantisch vergrössert und unheimlich schön verwandelt». Meister-haft schildert Ibsen das düstere Schicksal der faszinierend-verstörenden Hedda und der Ge-sellschaft des «Fin de Siècle», in welcher unaufhaltsamer Fortschritt und Rückwärtsge-wandtheit schonungslos aufeinanderprallten. Bis heute hat das abgründige Drama nichts an Geheimnis, morbider Faszination und Sprengkraft eingebüsst.

 

Der in Polen geborene Regisseur Janusz Kica, soeben mit dem renommierten Prešeren-Preis, der höchsten nationalen Auszeichnung für Kultur des Staates Slowenien, ausgezeichnet, inszeniert zum zweiten Mal bei Theater Orchester Biel Solothurn. 2014 war von ihm hier «Eines langen Tages Reise in die Nacht» von Eugene O'Neill zu sehen. Kicas Arbeiten waren etwa am Theater in der Josefstadt, bei den Salzburger Festspielen und an zahlreichen weiteren Häusern in Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien zu sehen.

 

Deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel

 

Inszenierung Janusz Kica

Bühne und Kostüme Karin Fritz

Dramaturgie Adrian Flückiger

 

Jörgen Tesman, Privatdozent der Kulturgeschichte Jan-Philip Walter Heinzel

Hedda Tesman, seine Frau Atina Tabé

Juliane Tesman, seine Tante Barbara Grimm

Frau Elvsted Natalina Muggli

Richter Brack Günter Baumann

Eilert Lövborg Tim Mackenbrock

 

Werkeinführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn

 

Vorstellungsdaten

Solothurn, Stadttheater

Sa 05.03.16 19:00 Premiere

Di 08.03.16 19:30

Fr 18.03.16 19:30

Do 14.04.16 19:30

Sa 16.04.16 19:00

Mi 11.05.16 19:30

 

Biel, Stadttheater

Do 07.04.16 19:30 Premiere

Di 12.04.16 19:30

Fr 22.04.16 19:30

Sa 30.04.16 19:00

Mi 04.05.16 19:30

 

Auswärtige Vorstellungen

Do 17.03.16 20:00 Casino-Theater Burgdorf

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

FLIESSENDE TRANSFORMATIONEN -- Neue CD mit Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine) bei Solo Musica

Die Geigerin Viktoria Elisabeth Kaunzner hat hier eine innovative Auswahl an zeitgenössischen Werken von Komponistinnen für Violine und Orchester zusammengestellt - darunter Weltersteinspielungen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPÄTROMANTISCHER ZAUBER -- 7. Kammerkonzert des Staatsorchesters "Zwischen Wien und Budapest" in der Liederhalle STUTTGART

Nach der Uraufführung seines Bläserquintetts in Es-Dur im Jahre 1784 im Wiener Burgtheater berichtete Wolfgang Amadeus Mozart seinem Vater Leopold von dem "ausserordentlichen beyfall", den dieses Werk…

Von: ALEXANDER WALTHER

Gebrochene Herzen -- "Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading" nach Oscar Wilde von André Kaczmarczyk mit Musik von Matts Johan Leenders im Schauspielhaus Düsseldorf

Oscar Wilde war zu seinen Lebzeiten ein gerühmter Dramatiker und Dichter, bekannt auch wegen seiner vielen gewitzten Bonmots, die noch heute vielfach für Werbeanzeigen benutzt werden. Darüber hinaus…

Von: Dagmar Kurtz

BLICK IN DIE VERGANGENHEIT -- Neue CD: Giacomo Puccinis "Le Villi" bei BR Klassik

Die Uraufführung der Originalfassung von Giacomo Puccinis einaktiger Oper "Le Villi" am 31. Mai 1884 wurde ein großer Erfolg. Interessant ist bei diesem Frühwerk das Faible für den Tanz. Das Ergebnis…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE HIMMLISCHEN FREUDEN -- Teodor Currentzis und das Utopia Orchestra mit Brahms und Mahler im Beethovensaal der Stuttgarter Liederhalle

Aktuell gastiert das von Teodor Currentzis gegründete Utopia Orchestra mit dem zweiten Klavierkonzert op. 19 von Johannes Brahms und der vierten Sinfonie in G-Dur von Gustav Mahler. So waren die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑