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HATE RADIO - Ein Volk. Ein Radio. Eine Million Tote.im Kunsthaus Bregenz

Erste Performances: 2., 4.-6. November 2011. -----

Nach dem erfolgreichen und viel besprochenen Reenactment des Ceausescu-Prozesses "Die letzten Tage der Ceausescus" (2009/10) entsteht derzeit mit „Hate Radio“ eine weitere Produktion des International Institute of Political Murder (IIPM).

Nach einer eineinhalbjährigen Recherche-Phase wird „Hate Radio“ am 2. November 2011 erstmals als Voraufführung im Kunsthaus Bregenz zu sehen sein und kommt nach Aufführungen im Memorial Center Kigali in Ruanda im Dezember ans HAU nach Berlin. Es folgen Gastspiele in der Schweiz, Belgien und Frankreich.

Als am 6. April 1994 das Flugzeug des ruandischen Präsidenten kurz vor der Landung von zwei Raketen getroffen wurde, war dies das Startsignal für den grausamsten Geno-zid seit dem Ende des Kalten Kriegs. In den Monaten April, Mai und Juni 1994 wurden in dem zentralafrikanischen Staat schätzungsweise eine Million Angehörige der Tutsi-Minderheit und Tausende gemäßigter Hutu ermordet.

Hätte man ein einfaches und wirkungsvolles Ziel gesucht, um den Genozid in Ruanda zu verhindern, schrieb der US-amerikanische Journalist Philip Gourevitch, wäre der Radiosender RTLM ein guter Anfang gewesen. Mit unbeschreiblichem Zynismus hatten die Mitarbeiter des populären Senders den Völkermord seit Monaten wie eine Werbe-kampagne vorbereitet.

Das Programm bestand aus Pop-Musik, packenden Sportreportagen, politischen Pamphleten und an Verachtung nicht zu überbietenden Mordaufrufen. Die Grooves der neuesten kongolesischen Bands und aggressivste Rassenkunde vereinten sich hier auf wenigen Quadratmetern zu einem düsteren Laboratorium rassistischer Ideologie.

Das Projekt "Hate Radio" lässt RTLM in originalgetreu nachgebauten Kulissen wieder live auf Sendung gehen - auf der Bühne stehen Überlebende des Genozids.

Buch & Regie: Milo Rau

Dramaturgie & Conceptual Management: Jens Dietrich

Bühnenbild & Ausstattung: Anton Lukas

Mit: Afazali Dewaele, Sébastien Foucault, Dorcy Rugamba, Isnelle da Silveira, Estelle Marion, Nancy Nkusi

Video, Schnitt & Ton: Marcel Bächtiger

Produktionsleitung: Milena Kipfmüller

Öffentlichkeitsarbeit: Yven Augustin

Regieassistenz: Mascha Eucher-Martinez

Ton- & Videoassistenz: Jens Baudisch

Beratung Tondesign: Peter Göhler

Corporate Design: Nina Wolters

Web-Design: Jonas Weissbrodt

Projektdokumentation: Lennart Laberenz (Film) & Daniel Seiffert (Fotografie)

Fachberatung: Marie-Soleil Frère, Assumpta Muginareza & Simone Schlindwein

Begleitprogramm Bregenz: Eva Birkenstock Begleitprogramm Zürich: Hayat Erdogan Begleitprogramm Bern & wissenschaftliche Mitarbeit: Eva Bertschy Begleitprogramm Basel: Rolf Bossart Casting Brüssel/Genf: Sebastiâo Tadzio Casting Kigali: Didacienne Nibagwire

Online: www.international-institute.de

Performances:

2., 4.-6. November 2011, Kunsthaus Bregenz 14.-20. November 2011, Memorial Center Kigali 1.-4. Dezember 2011, HAU Berlin 25., 27.-29. Januar 2012, Migros Museum Zürich 8.-9. Februar 2012, Südpol Luzern 22.-23. März 2012, Beursschouwburg Brüssel 19.-21. April 2012, Kaserne Basel 25., 27.-29. April 2012, Schlachthaus Bern

Ausstellungen:

29. Oktober 2011-22. Januar 2012, Kunsthaus Bregenz 25.-29. Januar 2012, Migros Museum Zürich

HATE RADIO ist eine Koproduktion des IIPM Berlin/Zürich mit Migros-Kulturprozent Schweiz, Kunsthaus Bregenz, Hebbel am Ufer (HAU) Berlin, Schlachthaus Theater Bern, Beursschouwburg Brüssel, migros mu-seum Zürich, Kaserne Basel, Südpol Luzern, Verbrecher Verlag Berlin, Kigali Genocide Memorial Centre und Ishyo Arts Centre Kigali.

Mit der Unterstützung von Hauptstadtkulturfonds (HKF), Migros-Kulturprozent Schweiz, Pro Helvetia - Schweizer Kulturstiftung, Stiftung Kulturelles Basel-Land, Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern, Amt für Kultur St. Gallen, Ernst Göhner Stiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Alfred Toepfer Stiftung F. V. S., GGG Basel, Goethe-Institut Brüssel, Goethe-Institut Johannesburg, Brussels Airlines, Spacial Solutions, Commission Nationale de Lutte contre le Génocide (CNLG), Deutscher Entwicklungsdienst (DED), Contact FM Kigali, IBUKA Rwanda (Dachorganisation der Opferverbände des Genozids in Ruanda), Hochschule der Künste Bern (HKB).

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