Keine Figur dieser Geschichte ist eindeutig gut oder böse: Die überforderte Mutter schickt die Kinder in ihrer Verzweiflung in den dunklen Wald, und die hungrigen Kinder knabbern unerlaubter-weise an einem fremden Lebkuchenhaus. Sogar Hexe Rosina Leckermaul hat zwei Seiten: Erfüllt von einer Art der Liebe, die Kinder zum Fressen gern hat, backt sie riesige Plätzchen, rettet damit (viel-leicht unbeabsichtigt) Hänsel und Gretel vor dem Hungertod und offenbart erst im letzten Moment ihren wahren Charakter. Zu den schönsten Momenten der Oper gehört wohl der Augenblick, in dem die beiden Kinder, „wenn die Not am größten ist“, einfach einschlafen. Getragen von unerschütterlichem Vertrauen in ihre „Schutzengel“ sind sie neugierig auf eine fantastische Welt, die geheimnisvoll und gefährlich ist, zugleich aber auch traumhaft schön.
Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ ist ein Musiktheater-Erlebnis für die ganze Familie: Nach langer Zeit kommt die beliebte Märchenoper endlich wieder am Aalto-Theater zur Aufführung. Marie-Helen Joël, Mitglied des Solistenensembles und Theaterpädagogin am Essener Opernhaus, inszeniert das bekannte Märchen als fantasievolles Abenteuer für Kinder und Erwachsene. Am Pult der Essener Philharmoniker steht Friedrich Haider, den mit dem Aalto-Theater seit vielen Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet und der hier in dieser Spielzeit als Erster Gastdirigent tätig ist.
Musikalische Leitung Friedrich Haider
Inszenierung Marie-Helen Joël
Bühne Ulrich Lott
Kinderchoreinstudierung Patrick Jaskolka
Dramaturgie Sandra Paulkowsky, Christian Schröder
Weitere Vorstellungen 12., 24. November; 3., 6., 10., 23., 25. Dezember 2017; 7. Januar 2018