Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
HAMLET von William Shakespeare im Schauspielhaus GrazHAMLET von William Shakespeare im Schauspielhaus GrazHAMLET von William...

HAMLET von William Shakespeare im Schauspielhaus Graz

Premiere am 17. Oktober 2010, 18 Uhr, Hauptbühne

 

Hamlet, Königssohn und künftiger Herrscher, soll Blutrache nehmen für den Mord an seinem Vater; dies befiehlt ihm dessen übermächtiger Geist.

Der Vater war Soldat, ein Kämpfer, ein Mann der Tat. Hamlet, der aufgeklärte Student und Intellektuelle, zweifelt und verzweifelt zunehmend an der eigenen Unfähigkeit zur Tat. Hamlet weiß, dass er zu intelligent ist für einen blinden Racheakt und zu abhängig, um ihn zu verweigern. Zu verletzt von der Mutter, um eine Liebesbeziehung zu Ophelia einzugehen, und zu verzweifelt, um diese zu retten. Um ihn herum gruppiert Shakespeare eine Generation spätadoleszenter junger Männer: Hedonisten wie Hamlets Studienkollegen Rosenkranz und Güldenstern; Draufgänger wie Laertes, der Sohn eines opportunistischen Staatsbeamten; zurückgelehnte Beobachter, die sich in gar nichts einmischen, wie Hamlets Freund Horatio.

 

Zum ersten Mal inszeniert der niederländische Theater- und Filmregisseur Theu Boermans am Schauspielhaus. Er untersucht anhand von Shakespeares wohl berühmtester Tragödie die Fragen nach Identität und Verantwortung in einer Zeit ohne Vorbilder noch gültiger Moral, in der die Analyse und das Bewusstwerden von Problemen, die Welt nicht mehr zu retten vermögen. Hamlet weicht aus in Maskeraden, bis er nicht mehr weiß, in welche Verkleidung er sich noch retten soll, und sich schließlich doch in den Kampf wirft – gegen einen würdigeren, weil soldatischen Königssohn, der nicht denkt, sondern kämpft und damit alle Zweifel überflüssig macht. Der Rest ist Krieg.

 

Zum Autor

William Shakespeare war Schauspieler, Autor, Teilhaber zweier englischer Theatertruppen und ein geschickter Geschäftsmann. Seinem Namen werden 34 Stücke zugeschrieben, seine Autorenschaft ist bis heut umstritten. Doch wer sie auch verfasste, die Texte zählen zu den bedeutendsten dramatischen Werken der Welt. Nach wie vor ist William Shakespeare der meistgespielte Autor auf deutschsprachigen Bühnen.

 

Zum Regisseur

Theu Boermans, geboren 1950 in Willemstad, Curaçao, gehört zu den großen Regisseuren in der seit langem wegweisenden Theatermetropole Amsterdam. Er machte als Erster das Werk von Werner Schwab und Rainald Goetz in den Niederlanden bekannt, inszenierte Gilgamesch und Ein Sommernachtstraum am Wiener Burgtheater, ist vielfach preisgekrönt für seine konsequent heutigen und höchst populären Klassikerinszenierungen von Sophokles bis Schnitzler. Seit 1988 leitet er verschiedene Theater (De Trust, jetzt De Theatercompanie) sowie seit 2005 das Internationale Theaterschul-Festival ITs in Amsterdam. Er steht als Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera, ist preisgekrönter Drehbuchautor, Film- und Fernsehregisseur und unterrichtet an diversen Schauspielschulen der Niederlande.

 

Deutsch von Marius von Mayenburg

 

Inszenierung Theu Boermans

Bühne Bernhard Hammer

Kostüme Marion Münch

Musik Helmut Neugebauer

 

Dramaturgie Andreas Karlaganis

 

Mit Rahul Chakraborty, Alexander Knaipp, Gustav Koenigs, Claudius Körber, Tomaš Klimann, Martin Papst, Claire Vivianne Sobottke, Birgit Stöger, Stefan Suske, Leon Ullrich, Franz Xaver Zach

 

Weitere Vorstellungen am 19., 20. und 29. Oktober sowie am 3., 13., 16 und 18. November 2010, jeweils 19.30 Uhr, Hauptbühne. Am 19. Dezember BEREITS um 15 Uhr, Hauptbühne. Weitere Vorstellungen ab Dezember

 

Tickets

T 0316 8000, F 0316 8008-1565 - E tickets@buehnen-graz.com

I www.schauspielhaus-graz.com

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑