Seltsam, die Schweiz wurde nie kolonialisiert. Am Geld kann’s nicht gelegen haben. Vielleicht ist es die Sprache, die sich ähnlich auswirkt wie die allgemeine Volksbewaffnung. Das Phänomen ist aus Sachsen bekannt. Die Schweizer sprechen eine Hochsprache, die außer ihnen niemand versteht. Das mag am Niveau liegen. Unerreichbar für Thorsten und Anke hatten Ruedi, Urs und ’s Maaryy Jahrhunderte Zeit, auf abgelegenen Hochebenen Experimente mit alternativen Lebens- und Sprachformen anzustellen. Dabei gingen die Schweizer radikaler vor, als man es sich im Flachland ausdenken konnte. Nicht alles war positiv: Mancherorts verweigerte man Mädchen das Geschlecht sogar in der Sprache – vom Wahlrecht wollen wir gar nicht erst reden.
Über die Kulturrevolution in der Schweiz ist kaum etwas nach außen gedrungen. Im Februar kommen nun Literaten aus Zürich & Co. nach München – und berichten bei HALLO NACHBAR von ihrem langen und einsamen Marsch durch Höhen und Tiefen der deutschen Sprache.
HALLO NACHBAR ist ein exklusiver Überblick über das Drama der deutschen Sprache in deutschen Sprachen: Drei Akte im Foyer des Münchner Volkstheater zeigen einen aktuellen und einmaligen Querschnitt deutscher Sprachkultur aus unterschiedlichen regionalen und gedanklichen Perspektiven.
Moderation: Georg M. Oswald
Karten: 8 EUR. Karten nur an der Abendkasse
HALLO NACHBAR ist eine Veranstaltung von LUVEX – Büro für gute Kultur in Zusammenarbeit mit dem Münchner Volkstheater mit Unterstützung des Kulturreferats der LH München, der Buchhandlung Lehmkuhl und dem Volksgarten.