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GYÖRGY LIGETIS »Le Grand Macabre« AN DER WIENER STAATSOPER

Premiere am 11. November 2023,. 19.00 Uhr

Angesagte Weltuntergänge finden in der Regel nicht statt. Mit seiner einzigen Oper Le Grand Macabre gelang György Ligeti ein großes und diskursives Welttheater, in dem die ungeschminkte Conditio humana mit all ihren Trieben und Schwächen nichts weniger als eine bevorstehende Apokalypse zu Fall bringt.

 

Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

In ein imaginäres, korruptes Schlaraffenland – das »verfressene, versoffene und verhurte« Breughelland – platzt eines Tages der Tod alias Nekrotzar alias der dämonische Große Makabre, um die unmittelbare Zerstörung der Welt und der frivolen Menschheit zu verkünden. Durch die ihm unbekannten Gelüste des Lebens verführt und überwältigt, stirbt am Ende aber ausschließlich Nekrotzar selbst. Alle anderen gelangen zur Moral, dass ihr vorläufiges Überleben zur Beibehaltung des bis dahin geführten Lebenswandels genutzt werden sollte.

Ligetis einzige Oper basiert auf dem 1934 entstandenen Schauspiel La balade du Grand Macabre von Michel de Ghelderode und wurde am 12. April 1978 an der Königlichen Oper in Stockholm uraufgeführt. Seither ist das Werk wichtiger Bestandteil des weltweiten Opernrepertoires. Der Komponist entfaltet das Grundthema der Oper – die Aufhebung der Angst und den Triumph des Eros – durch ironische Distanz, Verfremdung und Doppeldeutigkeit: Der Tod alias Nekrotzar alias der dämonische Große Makabre kommt in ein imaginäres, korruptes Schlaraffenland, um das Ende der Welt zu verkünden. Dort lernt er die menschlichen Gelüste kennen – und stirbt am Ende als einziger selbst. Durch diese Erfahrung fühlt sich die Menschheit darin bestärkt, wie bisher weiterzuleben und ihren frivolen Lebensstil beizubehalten.

Der synästhetisch veranlagte Ligeti – er assoziierte Farben und Formen, Maschinen, physikalische Apparate mit musikalischen Vorgängen und umgekehrt Klänge und Geräusche mit Farben, Wörtern und Buchstaben – schrieb auch Le Grand Macabre mit einer außergewöhnlichen Orchestration, die nun erstmals im Haus am Ring erklingt. So finden sich im Instrumentarium neben einer eher kleinen Streicherbesetzung eine Basstrompete, Mundharmonika, Trillerpfeifen, sechs Türklingeln und nicht zuletzt zwölf unterschiedlich gestimmte Autohupen.
 
In Zusammenarbeit mit NEEDCOMPANY.
Der Besuch der Vorstellung wird erst ab 16 Jahren empfohlen

Musikalische Leitung
Pablo Heras-Casado
Inszenierung & Bühne
Jan Lauwers
Kostüme
Lot Lemm
Licht
Ken Hioco
Choreographie
Paul Blackman
Jan Lauwers
Dramaturgie
Elke Janssens

Nekrotzar
Georg Nigl
Chef der Gepopo / Venus
Sarah Aristidou
Fürst Go-Go
Andrew Watts
Amanda
Maria Nazarova
Amando
Isabel Signoret
Astradamors
Wolfgang Bankl
Mescalina
Marina Prudenskaya
Piet vom Fass
Gerhard Siegel
Weißer Minister
Daniel Jenz
Schwarzer Minister
Hans Peter Kammerer
Ruffiack
Jusung Gabriel Park
Schobiack
Jack Lee
Schabernack
Nikita Ivasechko

 

 11., 14., 17., 19. und 23. November 2023

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