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GRIPS Theater in Not! Berlins weltberühmtes Theater kann sich Aufführungen für Kinder und Jugendliche nicht mehr leisten

Trotz anhaltender künstlerischer Erfolge, umjubelter Premieren, hoher Auslastungszahlen, extremer Sparmaßnahmen und permanenter selbstverfügter Haushaltssperre ist eine Insolvenz des überschuldeten GRIPS Theaters unvermeidlich, wenn es seinem kulturellen Bildungsauftrag für Kinder und Jugendliche weiter wie bisher nachkommen soll.

 

Grund dafür ist ein seit acht Jahren anwachsendes strukturelles Defizit, das das GRIPS Theater nicht mehr aus eigener Kraft ausgleichen kann. Allein die jährlichen Mietkosten, die andere Theater nicht tragen müssen, sind in acht Jahren um 50.000 auf 230.000 Euro gestiegen; schon eine Miet-Erstattung würde GRIPS von allen finanziellen Sorgen befreien.

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass GRIPS 2012 ein Defizit von 150.000 - 200.000 Euro droht, ist der Kulturverwaltung seit Oktober 2011 bekannt.

 

Für einen ausgeglichenen Wirtschaftsplan 2012 müsste GRIPS auf alle neuen Produktionen verzichten und allein die Karten-Einnahmen um 150.000 Euro erhöhen. Dazu müsste es zwei Drittel seiner Schülervorstellungen streichen und durch Abendvorstellungen für Erwachsene ersetzen, womit bereits begonnen wurde, GRIPS allerdings seinen Sinn verliert.

 

Die Kosten des Theaterbetriebs sind mit denen der Erwachsenen-Theater absolut identisch, nicht aber die Einnahme-Möglichkeiten (Schüler zahlen vier bis fünf Euro Eintritt, wenn überhaupt). Deshalb müsste GRIPS proportional höher subventioniert werden. Es passiert aber genau das Gegenteil.

 

GRIPS war immer erfolgreicher, bescheidener und sparsamer als andere Theater, was Berlins Kulturpolitik leider nicht zu würdigen pflegt.

 

Um zu überleben, braucht GRIPS:

1. einen einmaligen Defizitausgleich von 65.000 Euro

2. eine dauerhafte Etaterhöhung um 185.000 Euro

3. die Ermöglichung einer Tariferhöhung. Denn als besonders perfide empfinden es die Mitarbeiter des GRIPS Theaters, dass ihm als einzigem der sechs staatlich subventionierten Berliner Ensemble- und Repertoire-Theater keinerlei Tariferhöhung zugebilligt wird.

 

„Es macht unendlich müde, 43 Jahre lang klinkenputzend um die nackte Existenz eines weltberühmten Theaters kämpfen zu müssen, mit dem sich Berlins Kulturpolitiker stolz geschwellt zu schmücken pflegen.“ (Volker Ludwig)

 

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