Der kühle Naturwissenschaftler Goethe fasst dieses Experiment um ein reiches Paar – Baron Eduard und seine Frau Charlotte – und deren zwei Optionen auf noch mehr Glück – Ottilie und Otto – in eine grandiose Sprache.
Regisseurin Heike M. Goetze, zuletzt von der Presse hoch gelobt für ihre „Geschichten aus dem Wiener Wald“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg sowie „King Lear“ am Theater Luzern, mischt in ihrer Inszenierung Originaltextpassagen mit harten Brechungen der Lebenswelten der Spielenden im Jahr 2022 und führt sie in ein interessantes Spannungsfeld: „Ich finde, dass Goethe wahnsinnig dazu einlädt, dass wir in dieser Arbeit vorkommen. Das ist im Prozess auch immer etwas Wichtiges – es muss mit Dir etwas zu tun haben.“, beschreibt Goetze.
Ein kluges Spiel mit den Ebenen macht die vielen Reflexionsstufen des Werks für das Publikum unterhaltsam erlebbar: Der Einsatz von Kopfhörern im Publikum stellt einen sehr intimen Kontakt zum Text her. Den Zuschauenden eröffnen sich gleichzeitig Klangräume, die den Spielenden auf der Bühne verborgen bleiben.
Mit „Die Wahlverwandtschaften“ hat der Eheskeptiker Johann Wolfgang von Goethe eines seiner erfolgreichsten Werke verfasst. Ab 20. Mai kommt der Roman über menschliche Bindungen in der Inszenierung von Heike M. Goetze auf die Bühne in den Kammerspielen.
MIT Marie Bonnet, Daniel Scholz, Edda Wiersch, Mathias Znidarec
REGIE, BÜHNE & KOSTÜM Heike M. Goetze
MUSIK & KOMPOSITION Fabian Kalker
DRAMATURGIE Maximilian Löwenstein
Weitere Vorstellungen am 27. Mai sowie 03., 19. und 30. Juni