Das Grab des gemeinsamen Sohnes soll verlegt werden, offenbar wurden im Boden giftige Substanzen gefunden. Allerdings ist nirgendwo jemand von der Friedhofsverwaltung zu sehen.
Die Bewältigungsstrategien der beiden könnten nicht unterschiedlicher sein: Während er nach dem Tod des Kindes das Land verlassen und sich in Frankreich ein neues Leben aufgebaut hat, ist sie in ihrem gemeinsamen Haus wohnen geblieben und sieht sich außer Stande, diesen Schicksalsschlag überwinden zu können. Er, ein Journalist, hat den Verlust akzeptiert, möchte seine Geschichte „in Buchform zuklappen und wegstellen“. Sie will und kann nicht loslassen und kämpft doch, steckengeblieben in ihrem Schmerz, um so etwas wie Normalität.
„Gift. Eine Ehegeschichte“ ist ein Dialog zweier Menschen, die ein Kind verloren haben, dann sich selbst und dann einander. Zwischen Abrechnung und Annäherung, Trost und Trauer, Zärtlichkeit und Härte oszillieren die Szenen dieser Wiederbegegnung. Dabei blitzen selbst in der tiefsten Tragik auch komische Momente auf – wie im Leben selbst. Die niederländische Autorin Lot Vekemans schreibt seit 1995 Stücke, die nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch an vielen Theatern im deutschsprachigen Raum gespielt werden. Ende 2004 gründete sie ihre eigene Theatergruppe „M.A.M.“ (Mehrere Antworten Möglich). Für ihren Text „Gift. Eine Ehegeschichte“ wurde sie 2010 mit dem Taalunie Toneelschrijfprijs, dem Preis für das beste aufgeführte Stück in den Niederlanden, ausgezeichnet.
Deutsch von Eva Pieper und Alexandra Schmiedebach
mit Andrea Eckert und Günter Franzmeier
Regie: Michael Schottenberg
Bühne: Hans Kudlich
Kostüme: Erika Navas
Vorstellungstermine:
26. und 31. Jänner 2015, 19.30 Uhr
1. Februar 2015, 15.00 Uhr und 5., 10., 12., 23. und 26. Februar 2015, 19.30 Uhr
Weitere Termine gemäß Spielplan.
Karten: (01) 52 111-400
www.volkstheater.at