Hoffmann, ein junger Ingenieur und ehemaliger Sozialist, hat in das Gut des reichen Bauern Krause eingeheiratet. Der alte Krause, ein skrupelloser, reicher Gutsbesitzer, ist ebenso wie seine zweite Frau und die schwangere Tochter Martha, Hoffmanns Gattin, dem Alkohol verfallen. So organisiert Hoffmann die Geschäfte des Hofes, während sich die Schwägerin Helene um die häuslichen Angelegenheiten kümmert. Helene, die einzige „untadelige“ und reine Person der Familie, ist verlobt mit Kahl, der ein Verhältnis mit Helenes Stiefmutter hat. Der Redakteur und Sozialreformer Alfred Loth besucht das Dorf. Er will eine volkswirtschaftliche Studie über die Bergarbeiter schreiben und vermutet in seinem alten Kommilitonen Hoffmann einen Gesinnungsgenossen.
Helene, die in den Zuständen ihrer Familie bis dahin hoffnungslos gefangen war, erkennt in Loth eine Chance auf Rettung. Auch Loth fühlt sich zu Helene hingezogen, da sie ganz seinem Ideal einer „leiblich und geistig gesunden Frau“ zu entsprechen scheint. Als die beiden tatsächlich zueinander finden, wagt Helene nicht, Loth die Wahrheit über ihre Familie zu sagen. Ist Helenes Aufbruch in eine „bessere Welt“ bereits zum Scheitern verurteilt?
Zum ersten Mal inszeniert Thilo Voggenreiter am Theater Ingolstadt.