Hollywood 1941. Charlie Chaplin, der größte Stummfilmkomiker aller Zeiten, steckt in einer Sinnkrise. Das FBI hält ihn für einen Kommunisten, seine Ex-Frauen sehen in ihm einen Geizkragen, das Publikum und die Oscar-Jury feiern Filme wie Vom Winde verweht – die Zeiten für Charlie und sein alter Ego, den Tramp, scheinen unwiederbringlich vorbei zu sein. Also will sich der Meister neu erfinden – mit Hilfe eines irischen Religionsdramas und der blutjungen Schauspielerin Joan Barry. Doch beides – der Stoff und die potentielle Hauptdarstellerin – erweist sich als widerspenstiger, als das erfolgsverwöhnte Universalgenie gedacht hätte. Da platzt auch noch der junge Filmemacher Orson Welles ins Haus. Er will sein Idol für die Hauptrolle in einer bitterbösen Farce über einen Serienmörder gewinnen. Aber Chaplin ist Chaplin – mit anderen Regisseuren arbeitet er nicht. Oder vielleicht doch?
Zwischen Chaplin, Welles, Joan Barry und Chaplins Diener Toraichi Kono entspinnt sich eine turbulente Auseinandersetzung darüber, was das Publikum will, wie viele Kompromisse kreative Alphatiere eingehen müssen, um ihre Ziele zu erreichen, und ob Frauen überhaupt so komisch sein können wie Männer.
Der Dresdener Autor und Literaturwissenschaftler Wieland Schwanebeck wechselt in Slapstick immer wieder zwischen Komödie und Ernsthaftigkeit und verarbeitet neben dem Aufeinandertreffen dieser beiden Alphatiere auch ein Stück Hollywood-Mythos und die Vorläufer der #MeToo-Bewegung.
Regie Ingo Putz
Ausstattung Sven Hansen
Musik Leon Szostakowski /Charlie Chaplin
Dramaturgie Patricia Hachtel
Regieassistenz Ramona Ries
Inspizienz Uwe Körner
Soufflage Zoé Lorenz (Vorproben), Karl-Georg Rößler (ab 20.09.21)
Charlie Chaplin Tilo Werner
Orson Welles Philipp Scholz
Toraichi Kono Gen Seto
Joan Barry Martha Pohla
Musiker Leon Szostakowski
Großes Haus Zittau
Sa., 16.10.21 19:30 Uhr – Premiere
Fr., 22.10.21 19:30 Uhr
Sa., 30.10.21 19:30 Uhr
So., 31.10.21 15:00 Uhr
Sa., 13.11.21 19:30 Uhr
Ab Samstag, dem 05.02.22 im Großen Haus Görlitz zu erleben!