Erzählt wird die Geschichte des babylonischen Königs Belsazar, der gegen den Gott der Israeliten frevelt. Eine Geisterhand schreibt daraufhin die geheimnisvolle Inschrift »Mene, mene, tekel, upharsin« (»Gewogen, und für zu leicht befunden«) an die Wand des Saales, die den Untergang des Reiches und den Tod Belsazars durch die Perser voraussagt. Noch in der gleichen Nacht erfüllt sich die Weissagung. Die drei Akte des Oratoriums sind voller Spannung und nach den Gesetzmäßigkeiten der Oper gestaltet: ein dramatisches Gefüge, in denen handlungstreibende Rezitative in den Vordergrund der Szenen rücken und die Arien zu Seelengemälden der Protagonisten werden.
Zentrales Element des Bühnenbildes von Roland Aeschlimann ist eine etwa 15 Meter breite und 7 Meter hohe bewegliche Maschinerie, die in keine Probebühne der Staatsoper gepasst hätte, sodass die Proben in den letzten fünf Wochen in einer alten Industriehalle am Rande von Potsdam stattfinden mussten.
In dieser Woche wechselt das insgesamt 88-köpfige Ensemble aus Musikern, Sängern und Artisten auf die Hauptbühne der Staatsoper Unter den Linden. Zu den Solisten gehören neben anderen Rosemary Joshua, Kristina Hammarström, Kenneth Tarver, Bejun Mehta und Neal Davies. Es spielt die Akademie für alte Musik Berlin mit dem RIAS Kammerchor, der sängerisch und darstellerisch besonders gefordert ist, wenn er abwechselnd die verschiedenen Volksgruppen verkörpert.
"Belshazzar" ist eine Koproduktion mit dem Festival d’Aix-en-Provence und den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und ist an der Staatsoper Unter den Linden nach "Der geduldige Sokrates" die zweite CADENZA-Produktion der Spielzeit 2007|08.
Weitere Vorstellungen am 3., 6., 7. und 10. Juni 2008, jeweils 19 Uhr