Vier Jahre nach Ausbruch der Revolution sind in seinen Augen die Prinzipien der Revolution zu inhaltsleeren Schlagworten verkommen. Forciert durch seine einstigen Mitstreiter Robespierre und St. Just landet er schließlich selbst vor dem Revolutionstribunal. Er wird, zusammen mit seinen Getreuen, zum Tode
durch die Guillotine verurteilt.
Die Französische Revolution entlässt die Menschen nicht nur in eine politische und soziale Freiheit, sondern auch in eine religiöse und weltanschauliche, die zunächst überfordert. Der Neuordnungsversuch der Gesellschaft mündet in Chaos, in der Gleichzeitigkeit und der Gleichgültigkeit aller Lebensäußerungen. Wenn die Demokratie trotz allem aber die beste aller möglichen Staatsformen ist, muss sie verteidigt werden. Nur: Welche Mittel darf sie zu ihrem Selbstschutz bemühen? Darf / muss sie ihre Gegner töten, wenn nötig auch mit undemokratischen Mitteln? Und wer bestimmt schließlich, wer Feind ist und wer Freund?
Schauspieldirektor Bernhard Stengele transferiert in seiner Inszenierung die poetische Bildgewalt von Büchners Sprache in ein syn-ästhetisches Bild des allgemeinen Chaos und der Meinungsvielfalt. In der von ihm selbst erstellten Textfassung erweitert er das von Büchner entwickelte Montageverfahren, der
in seinem 1835 erschienenen Drama Originalzitate aus Reden der Revolutionäre und Zitate aus Geschichtswerken zu einem hochpoetischen, komplexen Text zusammenfügte, um Bibelzitate und aktuelle (gesellschafts-)politische Äußerungen.
Büchner schrieb sein Drama, eigenen Aussagen zu folge in „höchstens fünf Wochen“ von der Zensur stark gekürzt und um zahlreiche sexuelle „Eindeutigkeiten“ gestrichen, schildert es die letzten beiden Wochen vor der Hinrichtung Georg Dantons. In der Anlage des Stückes weicht Büchner selbst von der Chronologie der Ereignisse ab und ordnet sie den dramaturgischen Erfordernissen unter.
Inszenierung: Bernhard Stengele
Bühne: Gesine Pitzer
Kostüme: Dana Horvat-Schaller
Bühnenmusik: Paul Amrod, Katia Bouscarrut und Ensemble
Dramaturgie: Petra Paschinger
Licht: Jochen Kuhn
Deputierte des Nationalkonvents:
Georg Danton Klaus Müller-Beck
Lacroix Andreas Anke
Camille Desmoulins Christian Manuel Oliveira
Mitglieder des Wohlfahrtausschusses:
Robespierre Kai Christian Moritz
St. Just Christian Higer
Julie, Dantons Gattin Maria Vogt
Lucile, Gattin des Camille Desmoulins Katharina Ries
Grisetten:
Marion Anne Simmering
Rosalie Katia Bouscarrut a.G.
Hommes
Max De Nil, Rainer Appel a.G.
Volk Maria Vogt, Katharina Ries,
Kai Markus Brecklinghaus,
Philipp Reinheimer