Seinen Freunden jedenfalls nicht. Die nutzen sein Selbstexperiment schamlos aus. Wenn Gospodin bedürfnislos leben will, wozu braucht er dann einen Verstärker, Kühlschrank, Fernseher? Die Wohnung leert sich zusehends. Und mit den Gegenständen verschwindet die Freundin. Auch als sich die materielle Situation grundlegend ändert, bleibt Gospodin seinen Prinzipien treu. Der charmante Aussteigertyp des 21. Jahrhunderts lässt Züge seiner geistigen Väter aufblitzen: die Frechheit des antiken Philosophen Diogenes, die Unermüdlichkeit des Ritters Don Quichotte, die Gelassenheit des russischen Vielschläfers Oblomow.
Philipp Löhle hat mit Genannt Gospodin ein junges poetisches Stück über den alten Traum von der Entmachtung des Geldes geschrieben.
Inszenierung, Bühne und Kostüme Ina Annett Keppel
Mit Iris Melamed | Mathias Lodd, Tilman Meyn
Weitere Vorstellungen 18. und 24. Januar | jeweils 20 Uhr
11., 20. und 27. Februar | jeweils 20 Uhr