Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
GEÄCHTET von Ayad Akhtar im Theater HalleGEÄCHTET von Ayad Akhtar im Theater HalleGEÄCHTET von Ayad...

GEÄCHTET von Ayad Akhtar im Theater Halle

Premiere am 8. Oktober 2016 um 20 Uhr im neuen theater/ Kammer. -----

Ein Zeitungsartikel in der New York Times berichtet, der erfolgreiche Anwalt Amir Kapoor habe einen wegen Terrorverdachts angeklagten Imam vertreten. Amir sieht seine Karriere in einer jüdischen Kanzlei, ja sein Lebenswerk gefährdet.

Bei einem Abendessen mit einem befreundeten Ehepaar wechseln die Gesprächsthemen überraschend schnell, es wird über Sport geredet, die Angst vor den Sicherheitskontrollen angesprochen und letztendlich die Frage nach der Friedfertigkeit des Islam und der wirklichen Herkunft Amirs gestellt. Eine hitzige Diskussion über Identität, Toleranz und Religion lässt den Abend eskalieren. Die Kulturdecke der freiheitlichen und aufgeschlossenen Gesellschaft lüftet sich und ein alter Muff aus Vorurteilen, Verblendungenund Mutmaßungen kommt hervor.

 

»Geächtet« thematisiert das Verlangen nach Akzeptanz in einer Gesellschaft, in der jeder das sein darf, was er will, ohne hinter irgendwelchen Zuschreibungen und Kategorien zu verschwinden.

 

»Ayad Akhtar schreibt im Stil von Woody Allen, interessiert sich für Minderheiten in der High Society Amerikas und schafft es, verstrickte Situationen mit witzigen Dialogen, hohem Rhythmus und gut geschriebenen Szenen zu verknüpfen. In 90 Minuten schildert er ein heikles und hoch brisantes Thema und zeigt uns eines der kollateralen Opfer des Terrorismus: ein Mensch muslimischer Herkunft, der vor allem als westlicher Bürger akzeptiert werden möchte, aber nur auf Missverständnisse stößt.« So die französische Regisseurin Sandrine Hutinet, die sich mit diesem Stück erstmals in Halle vorstellt.

 

Sandrine Hutinet absolvierte ein Studium der Geschichtswissenschaften an der Universität Dijon-Bourgogne, ehe sie 1997 nach Berlin kam. Dort schloß sie 2002 ihr Regiestudium an der „Ernst Busch“-Hochschule mit „Auszeichnung“ ab. Ihre Arbeit als freie Regisseurin begann sie am Maxim Gorki Theater in Berlin. In der Folge inszenierte sie unter anderem am Staatstheater Braunschweig, am Badischen Staatstheater Karlsruhe, am Volkstheater Rostock, am Theater Magdeburg, am Théâtre de la Colline in Paris (Zusammenarbeit mit Michael Thalheimer) und an der Landesbühne Esslingen. Nach der Geburt ihrer Tochter begann Sandrine Hutinet auch als Dozentin zu arbeiten. Sie unterrichtete zunächst im Fach „Regie“ an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, seit einigen Jahren ist sie an französischen Hochschulen tätig.

 

Regie: Sandrine Hutinet

Ausstattung: Nicolaus-Johannes Heyse

Musik: Lea Tsamantakis

Dramaturgie: Oliver Meyer

 

Mit: Harald Höbinger, Nicoline Schubert, Alexander Gamnitzer, Bettina Schneider, Paul Oldenburg (Studio)

 

Weitere Termine: 9.10./ 19.10./ 29.11. – jeweils um 20 Uhr neues theater/ Kammer

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN TAUSENDSASSA OHNE RAST UND RUH' -- "Zack. Eine Sinfonie" mit Wolfram Koch im Schauspielhaus STUTTGART

Der Allroundschauspieler Wolfram Koch tritt in der schwungvollen Inszenierung von Jakob Fedler als Tausendsassa auf, der immer wieder in viele Rollen schlüpft. Ein großer Schrank ziert die Ausstattung…

Von: ALEXANDER WALTHER

BOMBASTISCHE WUCHT -- Bundesjugendorchester im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Das Bundesjugendorchester (Schirmherrschaft: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier) wird in wenigen Tagen auch in London auftreten. Jetzt hat es in Ludwigsburg Station gemacht. Bei Benjamin Brittens…

DIE AUSGRENZUNG DES EINZELNEN -- Uraufführung "Im Ferienlager" von Olga Bach im Kammertheater STUTTGART

Irrungen und Wirrungen in einem Ferienlager stehen im Mittelpunkt dieses neuen Stücks von Olga Bach, die auch als Juristin in Palermo Rechtsberatung für Geflüchtete macht. Zwischen Hitchcock, Chabrol…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE WILDEN ZWANZIGER -- Konzert des Ballhausorchesters im Kronenzentrum Bietigheim-Bissingen

Das Ballhausorchester wurde 1994 von dem Schauspieler und Sänger Peter Wittmann und dem Pianisten Horst Plössner gegründet. Das Repertoire wurde rasch erweitert und enthält heute auch Komponisten und…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER SCHWAN VON PESARO IN VENEDIG -- 3. Liedkonzert "Ein italienischer Abend" in der Staatsoper/STUTTGART

Den Anfang dieses wunderbaren italienischen Liederabends machte die aus Brescia stammende Sopranistin Claudia Muschio, die bei Vincenzo Bellinis "La ricordanza" einfühlsam von Vlad Iftinca am Flügel…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑