Gabriel, der alles verkörpert, was einen sportlichen, adeligen, intelligenten und bisweilen etwas arroganten Teenager im Italien der Renaissance zum Mann macht, erfährt, dass er biologisch eine Frau ist. Sein Großvater ließ ihn als Mann erziehen, um den direkten männlichen Erben der Familie auszustechen. Nun, da er Sorge haben muss, dass der Sprössling Interesse am anderen Geschlecht entwickelt, sagt er ihm die Wahrheit, um ihn zu ewiger Keuschheit zu zwingen. Das dunkle Geheimnis soll nicht auffliegen. Gabriels Versuch, die Hoheit über die Familiengeschichte und ihre beziehungsweise seine Identität wiederzugewinnen, endet tragisch.
Die Autorin hat mit Gabriel*le eine sensible Figur geschaffen, die sich von einengenden Geschlechterrollen und strikten Familientraditionen zu befreien versucht – und daran zugrunde geht. Die slowakische Regisseurin Sláva Daubnerová inszenierte in Karlsruhe zuletzt Am Königsweg als bildstarken Kampf einer Künstlerin gegen ihr Verstummen angesichts der brutalen politischen Realität.
Deutsch von Yasmine Salimi
Ab 16 Jahren
Fürst Jules von Bramante Gunnar Schmidt
Gabriel von Bramante, sein Enkel Swana Rode
Hauslehrer von Gabriel André Wagner
Marc, Diener Jens Koch
Graf Astolphe von Bramante Andrej Agranovski
Antonio André Wagner
Settimia, die Mutter von Astolphe Ute Baggeröhr
Faustina Ute Baggeröhr
Bruder Come André Wagner
Gauner André Wagner
Gunnar Schmidt
Regie Sláva Daubnerová
Bühne Sebastian Hannak
Kostüme Natalia Kitamikado
Musik Felix Kusser
Choreografie Milan Tomášik
Kampfchoreografie Annette Bauer
Licht Christoph Pöschko
Dramaturgie Anna Haas
Theaterpädagogik Benedict Kömpf-Albrecht