Zunächst ist sie vorsichtig, dann wird sie dreister. An einem Dienstag hört sie Schritte auf dem Flur und weiß sofort, sie werden Halt machen vor dem Zimmer, in dem sie längst nicht mehr sein darf. Sie hört den Schlüssel im Schlüsselloch. Lynn bleibt nur ein einziger Zufluchtsort: Sie kriecht unters Bett und verbringt dort die Nacht – mit dem Gast über ihr.
Den anderen auf den Leib rücken, fremdem Leben nachspüren: Lynn weiß sofort, dass sie es wieder tun wird, tun muss. Von nun an liegt sie jeden Dienstag unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht. Den Menschen nah und zugleich fern: wie unsichtbar.
FREMDE BETTEN ist das intensive Porträt einer eigenwilligen, obsessiven jungen Frau. Es ist die intime Geschichte einer Suchenden, die wissen will, wie den Menschen gelingt, was ihr selbst so schwer fällt – das Leben.
In einer Fassung von Friederike Drews und Martin Stefke
Es spielt Friederike Drews.
Regie: Beatrix Schwarzbach,
Ausstattung: Maria Frenzel